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22.07.2014

Ausbildungszahlen: gegenläufiger Trend bei Physiotherapeuten

Am 17. Juli 2014 hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) die aktuellen Daten und Fakten zu den Ausbildungsgängen der 17 bundesrechtlich geregelten Gesundheitsfachberufe veröffentlicht – darunter auch die der Physiotherapie.

Die Ergebnisse zeigen insgesamt steigende Schülerinnen- und Schülerzahlen sowie eine große quantitative Bedeutung der Pflegeberufe. Im Einzelnen zeigt die Auswertung des BIBB auf der Grundlage der Daten des Statistischen Bundesamtes, dass mit rund 187.000 Schülerinnen und Schülern im Jahr 2011/2012 im Vergleich zum Schuljahr 2007/2008 ein Anstieg um 5,9 Prozent in nicht-akademischen Erstausbildungen der Gesundheitsfachberufe zu verzeichnen ist.

Steigende Zahlen verzeichnen zum Beispiel die Ausbildungsgänge Gesundheits- und Kinderkrankenpflege (+4,7  Prozent), Gesundheits- und Krankenpflege (+7,6 Prozent), die Ausbildung zum Rettungsassistenten/zur Rettungsassistentin (+21,6  Prozent) sowie zum Podologen/zur Podologin (+29,7  Prozent). Der größte Anstieg mit +36,2  Prozent ist in der Altenpflegeausbildung zu verzeichnen. Der Präsident des BIBB, Friedrich Hubert Esser, sieht in der Pflege die Chance den drohenden Fachkräftemangel abzumildern, wenn sich der positive Trend in den Ausbildungszahlen bei der Gesundheits- und Krankenpflege festigt.

Zahl der Physiotherapeuten in Ausbildung ist rückläufig

Im Betrachtungszeitraum sanken die Ausbildungszahlen in den nicht-ärztlichen Therapieberufen deutlich. So waren 10,1 Prozent weniger Physiotherapeuten in Ausbildung. In der Ergotherapie sanken die Zahlen um 23,7 und bei den Masseuren und medizinischen Bademeistern sogar um 28,1 Prozent.

"Wir führen diese Entwicklung bei den Ausbildungszahlen eindeutig auf die hohen Ausbildungskosten und die nicht mehr zeitgemäßen finanziellen Rahmenbedingungen im Bereich der Physiotherapie zurück", analysiert Ute Mattfeld, Vorsitzende des Deutschen Verbandes für Physiotherapie, die aktuellen Zahlen des BIBB.

"Die therapeutischen Berufe müssen attraktiver werden. Nur dann kann es uns gelingen, den steigenden Bedarf an Therapie auch weiterhin flächendeckend zu gewährleisten", sagt Ute Mattfeld.

Hintergrund zur Veröffentlichung

Die Veröffentlichung des BIBB beinhaltet vielfältige Daten und Fakten zu den nicht-akademischen Ausbildungen der bundesrechtlich geregelten Gesundheitsfachberufe. Die Zuständigkeit für die insgesamt 17 Ausbildungsberufe liegt beim Bundesministerium für Gesundheit (BMG) beziehungsweise für die Altenpflegeausbildung beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Zusätzlich zu den Daten und Fakten der einzelnen Berufe enthält die Veröffentlichung auch die rechtlichen Grundlagen, Angaben zu Ausbildungsziel, Ausbildungsdauer sowie die Voraussetzungen für den Zugang zur jeweiligen Ausbildung.


(Quelle: Pressemitteilung des BIBB vom 17. Juli 2014)