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12.01.2015

Das Magazin "Der Spiegel" berichtet: Physiotherapeuten protestieren gegen miserable Vergütung

In der am vergangenen Samstag erschienen Ausgabe des "Spiegels" greift das Magazin die schlechte Vergütung der Physiotherapeuten in Deutschland auf. Die Autorin Michaela Schiessl beschreibt am Beispiel der Kollegin Simone Edlinger wie die Leidenschaft für einen Beruf zur Selbstausbeutung führen kann.

"Zu geringe Vergütung, miese Rahmenbedingungen, steigende Bürokratie und als Resultat eine immer schlechter werdende Versorgung gesetzlich Versicherter mit Physiotherapie – all diese Punkte stießen in meinem Gespräch mit der Redakteurin auf großes Interesse und Verständnis", erklärt Andrea Rädlein, die Vorsitzende des Deutschen Verbandes für Physiotherapie.

Druck auf die Politik wird steigen

"Der Artikel im Spiegel ist ein erster wichtiger Schritt auf unserem Weg, die Politik davon zu überzeugen, dass im Bereich der Physiotherapie Veränderungen überfällig sind, um den steigenden Bedarf an Therapie und die flächendeckende Versorgung gesetzlich Versicherter auch in den nächsten Jahren zu sichern", betont Andrea Rädlein.

Das ist auch Ziel der Kampagne "38,7 % mehr wert." des Deutschen Verbandes für Physiotherapie. Die Kampagne schafft einen verbandsübergreifenden Schulterschluss von Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten in Deutschland.

Mit der Unterstützung zahlreicher Patientinnen und Patienten als Fürsprecher für die unzeitgemäßen Rahmenbedingungen in der Physiotherapie werden der Politik die Missstände vor Augen geführt und Politiker aufgefordert dran endlich etwas zu ändern. Die Tatsache, dass laut Spiegel-Artikel Physiotherapeuten heute inflationsbereinigt sechs Prozent weniger verdienen als noch im Jahr 2002, ist Folge der gesetzlichen Deckelung bei den Gebührenverhandlungen mit den Krankenkassen durch die Grundlohnsummenbindung.

Spiegel besucht Praxis und berichtet auch als Video

Der Spiegel hat Wim Jansen, Praxisinhaber und Vorsitzender im Landesverband Hamburg/Schleswig-Holstein in PHYSIO-DEUTSCHLAND, mehr als zwei Stunden mit der Kamera in seiner Praxis begleitet und mit ihm über die aktuelle Situation der Physiotherapie gesprochen. In dem knapp zweieinhalbminütigem Video-Beitrag, unterstreicht Wim Jansen seine Liebe zum Beruf, aber auch die Tatsache, dass er unter den aktuellen Bedingungen niemandem raten würde, Physiotherapeut zu werden.

Jetzt gilt´s – Physiotherapie ist mehr wert!

Wer heute noch über Cent-Beträge diskutiert, wer heute noch krittelt und alles besser weiß, hat den letzten Schuss nicht gehört.

Diese Kampagne haben wir von langer Hand vorbereitet und können belastbare Daten vorweisen. Deshalb hört die Politik uns zu. Dieses Thema betrifft alle Physiotherapeuten in Deutschland. Jeder muss mitmachen – und jeder, der mitmacht, ist uns willkommen, denn jede Stimme zählt.

Deshalb mobilisieren wir bis zum Abschluss unserer Unterschriftenaktion "38,7 % mehr wert." am 2. Februar 2015 noch einmal alle Kräfte, um weitere Unterstützer zu gewinnen – es geht um die Zukunft der Physiotherapie.

Mehr Informationen zur laufenden Kampagne sowie die Möglichkeit mitzumachen und die Stimme zu erheben gibt es unter www.physiotherapie-ist-mehr-wert.de.

Die aktuelle Ausgabe des "Spiegels" finden Interessierte hier: http://www.spiegel.de/spiegel/