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20.01.2005

Gesundheitsreform muss zugunsten der Patienten verbessert werden

Deutsche Gesellschaft für Versicherte und Patienten beklagt „dauerhafte und einseitige“ Belastung chronisch Kranker.

Was bereits wiederholt kritisiert wurde, wird nun ein Jahr nach Start der Gesundheitsreform nochmals von Patientenvertretern beklagt: die unzumutbar hohe finanzielle Belastung armer chronisch Kranker. So hätten Sozialhilfeempfänger zum Teil kein Geld mehr für Essen, weil sie die gesamten Zuzahlungen bis zu ihrer Belastungsgrenze bereits in den ersten Wochen des Jahres leisten müssten, erklärte die Deutsche Gesellschaft für Versicherte und Patienten am 19. Januar in Berlin. Das habe der Gesetzgeber mit Sicherheit nicht bedacht. Durch den Wegfall der Härtefallklausel werde das Problem noch verschärft, kritisierte DGVP-Präsident Prof. Dr. Klaus-Dieter Kossow.

Bei den Finanzen der Krankenkassen habe sich die Politik schlicht verrechnet. Und der angestrebte Strukturwandel gehe nicht so schnell voran wie geplant. Als Beispiel nannte Kossow die Unstimmigkeiten bei der Einführung der elektronischen Gesundheitskarte, die zu Verzögerungen führten. Die Vielfalt von Verträgen zwischen Kassen und Ärzten könne zwar zu Verbesserungen für Patienten führen, sei aber für diese nicht durchschaubar. Auch bei den Chronikerprogrammen (Disease Management Programs) laufe vieles schief: Sie dienten den finanziellen Interessen der Krankenkassen, nicht unbedingt aber den Patienten.

Auch Transparenz über Angebote, Leistungen, Kosten und Qualität der Versorgung sei noch nicht gegeben. Das Institut für Qualitätssicherung und Wirtschaftlichkeit habe seine Arbeit zwar aufgenommen, wie dort gearbeitet werde, bliebe jedoch im Verborgenen.