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01.02.2005

Klinische Studien an der Charité: Rheumatische Erkrankungen

Informationsveranstaltung für Patienten, Angehörige und alle Interessierten am 2. Februar 2005.

Die Charité lädt ein zu einer Patientenveranstaltung am 2. Februar 2005 um 18 - 19:30 Uhr

Ort: Charité - Campus Virchow Klinikum, Hörsaal 2 Forum 3, Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin.

Rheuma ist eine Volkskrankheit. Rund 20 Millionen Deutsche leiden an chronischen Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates. Etwa 1,5 Millionen Erwachsene und 10-12.000 Kinder in Deutschland sind von entzündlich-rheumatische Erkrankungen betroffen, bei denen sich das Immunsystem gegen den eigenen Körper richtet. Diese führen in den meisten Fällen zu chronischen Schmerzen und fortschreitenden Funktionsverlusten bis hin zur Frühinvalidität.

Entzündlich-rheumatische Erkrankungen sind wie die meisten internistischen Krankheiten nicht heilbar. Es ist heute jedoch möglich, Rheuma-Patienten so zu behandeln, dass sie völlig beschwerdefrei sind. Klinische Studien helfen, Diagnoseverfahren und Therapien ständig zu verbessern. Die Einführung der Behandlung mit biologischen Medikamenten (so genannten Biologika) hat in der Rheumatologie eine bahnbrechende Therapieoption gebracht, die ohne vorangegangene klinische Studien nie möglich gewesen wäre. Von Biologika profitieren selbst die Patienten mit rheumatologischen Erkrankungen, bei denen Basistherapien versagt haben. Bislang werden diese hoch wirksamen Medikamente als Infusion verabreicht oder unter die Haut gespritzt.

In Studien werden derzeit neue Wege der Verabreichung mit anderen biologischen Wirkstoffen erprobt (z.B. auch die Gabe als Tabletten). Andere Studien überprüfen die Wirksamkeit weiterer gezielter Therapien gegen bestimmte körpereigene Substanzen (Zytokine), die während des Entzündungsprozesses vom Körper gebildet werden, und diesen Prozess unterstützen. Gelingt es, diese Botenstoffe in ihrer Wirkung zu blockieren, kann der Entzündungsprozess gestoppt werden.

Patienten, die an klinischen Studien teilnehmen, werden intensiver betreut als ihre nicht in Studien eingebundenen Leidensgenossen. Dies hängt damit zusammen, dass die Studienpatienten häufiger zu den Studienuntersuchungen kommen und der Studienarzt/ die Studienassistenten mehr Zeit für den Patienten zu Verfügung haben. So werden auch Begleiterkrankungen früher diagnostiziert und behandelt,

was insgesamt zu einer besseren Versorgung führt.

Auf der Veranstaltung des KKS (Koordinationszentrum für Klinischen Studien) informieren Rheumatologen der Charité Patienten, Angehörige und alle Interessierten darüber, bei welchen Krankheiten welche Studien durchgeführt werden. Hemmschwellen, an solchen Studien teilzunehmen, sollen abgebaut werden.

Die Charité sucht derzeit Patienten mit einer gesicherten rheumatoiden Arthritis und einer nachweisbaren hohen entzündlichen Krankheitsaktivität (erhöhte Entzündungswerte, Gelenkschwellungen) für

die Teilnahme an klinischen Studien.

Außerdem können sich Betroffene über Frühsprechstunden informieren. Dort werden Patienten inzwischen therapiert, schon bevor sich krankheitsbedingte Veränderungen an den Gelenken feststellen lassen. Je früher rheumatische Erkrankungen diagnostiziert werden, desto besser lassen sie sich behandeln.

Am Campus Benjamin Franklin wird daher eine Spezialsprechstunde für den frühen entzündlichen Rückenschmerz angeboten, am Campus Mitte eine

spezielle Früharthritissprechstunde (für Patienten mit

Gelenkbeschwerden an mindestens zwei Gelenken, die mindestens vier Wochen und längstens 12 Monate andauern).

Als Ansprechpartner sind vor Ort:

- Prof. Dr. Gerd-Rüdiger Burmester, Dr. Jacqueline Detert und PD Dr. Gabriela. Riemekasten (Rheumaklinik Charité, Campus Mitte)

- Prof. Dr. Jochen Sieper (Rheumaklinik Charité Campus Benjamin Franklin)

- Prof. Dr. Rolf Keitzer und Dr. Johannes. Roth (Kinderrheumatologie Charité Campus Virchow-Klinikum)

- Vertreter des Kompetenznetzes Rheuma

- Vertreter der Deutschen Rheumaliga Berlin e.V.

Quelle: Kompetenznetz Rheuma am Deutschen Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ