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28.04.2015

PHYSIO-DEUTSCHLAND: Bundesdelegiertenkonferenz 2015 bekräftigt berufspolitische Forderungen

Analytisch, zukunftsgerichtet und kämpferisch diskutierten am vergangenen Wochenende rund 90 Delegierte des Deutschen Verbandes für Physiotherapie über die Marschrichtung der berufspolitischen Arbeit.

Vertreter aus den Landesverbänden, der Arbeitsgemeinschaften sowie der Junioren- und Studierendengremien waren zwei Tage zu Gast in Berlin auf der jährlich stattfindenden Bundesdelegiertenkonferenz des Verbandes.

Ganz klar: Physiotherapie ist mehr wert!

Physiotherapeuten müssen mehr verdienen! Dieses Ziel ist der Kern der berufspolitischen Arbeit von PHYSIO-DEUTSCHLAND. Die Forderung nach besserer Honorierung fließt in alle Gespräche mit Entscheidern ein. 180.000 Stimmen für "38,7 % mehr wert.", vielfältige Medienberichte und zahlreiche Gespräche mit den zuständigen Politikern auf Bundes- und Landesebene sorgen aktuell für Aufmerksamkeit in der Politik.

"Jetzt gilt´s" lautet das Motto der Delegierten. Aktuell laufen die finalen Beratungen zum GKV-Versorgungsstärkungsgesetz in Berlin. "Wir sind optimistisch, dass dieses Gesetz Verbesserungen für unserer Kolleginnen und Kollegen bringen wird", erklärt Andrea Rädlein, Vorsitzende des Deutschen Verbandes für Physiotherapie.

"Die nächsten vier Wochen werden entscheidend sein. Dann wissen wir, wo wir stehen", so die Vorsitzende. Parallel zu den Gesprächen mit der Politik arbeiten Landesverbände und Bundesverband an der weiteren Strategie.

"Zunächst wollen wir bundesweit nach der Verabschiedung des Gesetzes über die Ergebnisse und deren Auswirkungen für uns Physiotherapeuten informieren", erläutert Andrea Rädlein. "Gleichzeitig wissen wir dann auch, an welchen Stellen wir weiter ansetzen müssen. Denn: Alle Probleme werden sich mit diesem Gesetz leider nicht für uns lösen können", ist sich Andrea Rädlein sicher.

Derzeit laufen die Planungen für die Infoveranstaltungen. Dort wird es auch um weitere Maßnahmen und Forderungen gehen. Über Termine und Veranstaltungsorte werden wir schnellstmöglich in all unseren Medien informieren.

Unser Beruf muss attraktiver werden

Die Delegierten von PHYSIO-DEUTSCHLAND bekräftigten am vergangenen Wochenende die berufspolitische Forderung nach einer schulgeldfreien Ausbildung für Physiotherapeuten in Deutschland. "Es kann und darf nicht länger der Fall sein, dass die physiotherapeutische Versorgung in Deutschland davon abhängig ist, ob sich ausreichend viele junge Menschen die Ausbildung zum Physiotherapeuten leisten können", unterstreicht Michael N. Preibsch als stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Verbandes für Physiotherapie den Missstand, dass die physiotherapeutische Grundausbildung bis zu 15.000 Euro kostet.

Deshalb ist eine schulgeldfreie  Ausbildung eine Forderung von PHYSIO-DEUTSCHLAND, die besonders in den Gesprächen auf Landesebene relevant ist. "Die Richtung stimmt. Langsam steigt die Zahl der Schulen, die eine kostenfreie Ausbildung anbieten. Allerdings lässt sich damit der Bedarf an Therapeuten längst noch nicht decken. Hier müssen die Bundesländer noch stärker aktiv werden. Wir werden am Ball bleiben", betont Michael N. Preibsch.

Von und für angestellte Physiotherapeuten: Fakten sammeln, Argumente untermauern und Service verbessern!

"Mehr Daten als Argumentationsgrundlage und optimierter Service – das sind die Hauptziele unserer 1. Onlineumfrage für angestellte Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten in Kliniken und Praxen", erklärt Andrea Rädlein den Nutzen der auf der Bundesdelegiertenkonferenz gestarteten Befragung.

Bis zum 31. Juli 2015 können alle angestellten Kolleginnen und Kollegen in Deutschland dieses Ziel unterstützen. In weniger als zehn Minuten lässt sich der Fragebogen beantworten. "Mit der Befragung und den Erkenntnissen, die wir daraus erwarten, knüpfen wir nahtlos an unsere Kampagne 'Physiotherapie ist mehr wert.' an. Die anonym gesammelten Daten sollen uns weiteren Rückenwind für unsere Gespräche mit den Entscheidern liefern", betont Andrea Rädlein die Wichtigkeit.

"Je mehr angestellte Kolleginnen und Kollegen uns unterstützen, desto schlagkräftiger werden unsere Argumente", so die Vorsitzende des Deutschen Verbandes für Physiotherapie. Bewusst spricht die Umfrage sowohl Angestellte in Kliniken als auch Praxen an. Denn: Arbeitsverdichtung, zu wenig Personal und schlechter werdende Rahmenbedingungen betreffen alle Tätigkeitsbereiche der Physiotherapie.

Nach zwei Tagen konstruktiver Beratungen dankte Andrea Rädlein sehr herzlich dem Landesverband Berlin-Brandenburg für die perfekte Organisation und die Gastfreundschaft in der Bundeshauptstadt. 2016 wird die Bundesdelegiertenkonferenz in Stuttgart stattfinden. Der Landesverband Baden-Württemberg hat die Delegierten bereits etwas eingestimmt und herzlich eingeladen.