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20.06.2016

Treffen der europäischen Vertreter der Berufsverbände

Ende April haben sich Vertreter der international aktiven Berufsverbände zum jährlichen Meeting auf Zypern getroffen. Für PHYSIO-DEUTSCHLAND nahm unsere Generalsekretärin Dr. Claudia Kemper teil.

Nach ihrem Amtsantritt Mitte Januar war das der erste internationale Auftritt für sie. Wie es ihr dabei ergangen ist und über welche Themen die Vertreter der europäischen Region der World Confederation of Physical Therapie (ER-WCPT) beraten haben, erzählt die Physiotherapeutin in einem Gespräch.

Liebe Claudia, Zypern im Frühjahr ist sicher eine Reise wert. Wie hast Du Dich gefühlt vor Deinem ersten internationalen Treffen als Vertreterin von PHYSIO-DEUTSCHLAND?

Angesichts der zu der Zeit noch eher kühlen Temperaturen in Deutschland, konnten bei 30 Grad und Badewetter im Mittelmeer Urlaubsgefühle aufkommen. Allerdings hatte ich neben viel angespannter Neugierde auch eine Menge Nervosität im Gepäck. Die Aussicht auf anstehende Gespräche mit so viel fachlicher Kompetenz aus ganz Europa hat mir in den Tagen zuvor die ein oder andere unruhige Nacht beschert. Immerhin stellt Deutschland mit PHYSIO-DEUTSCHLAND nach Großbritannien die zweitgrößte Mitgliedsorganisation der ER-WCPT dar und steht auch durch die jahrelange Vorstandsarbeit von Eckhardt Böhle vielfach im Fokus des Interesses.

Wie haben Dich die Kolleginnen und Kollegen aufgenommen?

Die Offenheit und Herzlichkeit der Kolleginnen und Kollegen hat mir den internationalen Einstieg leicht gemacht. Als unbeschriebenes Blatt unter den WCPT-Delegierten war natürlich auch etwas Neugierde dabei, aber das ging mir ja genauso. Die Rahmenbedingungen der Physiotherapie sind in den teilnehmenden Ländern sehr unterschiedlich. Dazu hatte ich viele Fragen, zu denen ich viele gute Gespräche führen konnte.

Die Beratungen finden auf Englisch statt. Das stelle ich mir nicht einfach vor. Wie ist es Dir damit ergangen? 

Auch, wenn ich im Rahmen meiner wissenschaftlichen Arbeit sehr viel mit der englischen Sprache zu tun hatte, fehlte mir für die Konversation doch die Praxis. Da aber für die meisten Teilnehmer Englisch nicht die Muttersprache ist, kommt es in den Gesprächen nicht auf sprachliche Feinheiten an. Dennoch ist es natürlich recht anstrengend, wenn die Vielzahl der Themen in einer Fremdsprache behandelt werden.
Ein Schwerpunktthema in diesem Jahr war die Öffentlichkeitsarbeit der einzelnen Verbände.

In einem Workshop konntest Du präsentieren, was wir von PHYSIO-DEUTSCHLAND so machen. Wie war denn das Feedback auf unsere Aktivitäten?

Die Vermittlung der Verbandsaktivitäten und berufspolitisch relevanter Themen an die Mitglieder und die Öffentlichkeit ist inzwischen ein zentrales Thema in vielen Ländern. Da sind wir mit unserer Vielfalt an medialen Aktivitäten absolut "up to date".

Warum hältst Du es persönlich für wichtig, dass wir über den Tellerrand schauen und uns mit Kollegen auf internationaler Ebene über Physiotherapie und die Entwicklungen in unserem Beruf austauschen?

In einigen Mitgliedsländern der WCPT hat die Physiotherapie einen Stellenwert, für den wir uns in Deutschland noch stark machen müssen. In der Zusammenarbeit können wir Synergieeffekte nutzen. Denn, man muss das Rad ja nicht neu erfinden. Ob in Sachen Ausbildung, Direktzugang, fachliche Spezialisierung oder vielem mehr - aus Gesprächen und Arbeitsgruppen nehme ich Impulse für meine Arbeit für PHYSIO-DEUTSCHLAND mit.

Wann und wo findet denn das nächste internationale Treffen statt?

Das nächste Treffen findet im Rahmen des vierten Europäischen Kongresses am 11. und 12. November 2016 in Liverpool statt, einer 100-prozentig lohnenden Veranstaltung für Physiotherapeuten in Praxis, Klinik, Leitung, Wissenschaft und Lehre. Infos darüber gibt es im Internet unter www.erwcpt.eu.
Vielen Dank für das Gespräch.

Das Gespräch führte Ute Merz, Physiotherapeutin und Pressereferentin von PHYSIO-DEUTSCHLAND.