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08.10.2015

Versorgung sichern: Spitzenverband der Heilmittelverbände fordert die Politik zum Handeln auf

Der Vorstand des Spitzenverbandes der Heilmittelverbände hat in seiner letzten Sitzung einen 6-Punkte-Plan mit Forderungen an die Politik beschlossen.

"Die Umsetzung unserer Forderungen schafft die Grundlage für eine zeitgemäße Versorgung mit Heilmitteln. Diese Maßnahmen sichern die ansonsten bereits heute gefährdete therapeutische Patientenversorgung in Deutschland", erklärt Andrea Rädlein, Vorsitzende des Deutschen Verbandes für Physiotherapie und stellvertretende Vorsitzende im Spitzenverband der Heilmittelverbände (SHV).

Das im Sommer vom Bundestag verabschiedete GKV-Versorgungsstärkungsgesetz bringt erste Verbesserungen für uns Physiotherapeuten. Das allein wird aber nicht ausreichen, um die therapeutische Versorgung der Patienten zu sichern – weitere Maßnahmen des Gesetzgebers müssen folgen. Die Politik muss handeln!

Unsere Forderungen im Einzelnen:

1. Wegfall der Grundlohnsummenbindung als erster Schritt zu einer angemessenen Vergütung.

Ziel: Fachkräftemangel und drohender Altersarmut der Therapeuten mithilfe einer Vergütung auf adäquatem Niveau entgegenwirken.

2. Vollständige Einbeziehung der Heilmittelerbringer in die Gesundheitstelematik.

Ziel: Verbesserung der Patientenversorgung durch optimierte interdisziplinäre Zusammenarbeit und Zugriff auf therapierelevante Patienteninformationen.

3. Schaffung neuer Qualifizierungs- und Bildungswege und Förderung von Forschung.

Ziele: Novellierung der Berufsgesetze, kostenfreie Ausbildung zum Physiotherapeuten und Akademisierung der Gesundheitsberufe als Grundlage für therapeutische Forschung in Deutschland.

4. Mehr berufliche Autonomie und Direktzugang des Patienten zum Heilmittelerbringer.

Ziel: Erfahrungen aus dem In- und Ausland übertragen. Patienten sollen selbst entscheiden können, ob sie direkt einen Therapeuten aufsuchen möchten. Mehr Autonomie bei therapeutischen Entscheidungen soll sowohl Qualität als auch Wirtschaftlichkeit dienen.

5. Stärkung der Prävention

Ziele: Verbesserung der Beteiligungsmöglichkeiten qualifizierter Therapeuten an der Weiterentwicklung und Umsatzsteuerfreiheit für Maßnahmen der Sekundär- und Tertiärprävention.

6. Abbau von Bürokratie, Stärkung familiengerechter Arbeitsbedingungen

Ziele: Mehr Zeit für Patienten und bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf.


Gemeinsam Handeln - über den Spitzenverband der Heilmittelverbände

Noch nie in der Vergangenheit gab es so viele gesundheitspolitische Entscheidungen in einer Legislaturperiode wie aktuell. "Unsere Themen und Nöte sind auf der politischen Bühne in Berlin, aber auch in vielen Bundesländern angekommen. Jetzt müssen weitere Gesetze folgen, um die therapeutische Versorgung in Deutschland zu sichern. Dafür setzen wir uns im Spitzenverband der Heilmittelverbände gemeinsam ein", betont Andrea Rädlein.

Der Spitzenverband der Heilmittelverbände (SHV) ist die maßgebliche Spitzenorganisation auf Bundesebene im Heilmittelbereich. In den Mitgliedsverbänden des SHV sind mehr als 70.000 Therapeuten organisiert. Aktuell bilden drei physiotherapeutische Verbände (IFK, VPT und ZVK) und ein ergotherapeutischer Verband (DVE) den SHV.