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11.01.2016

Versorgungs-Report 2015/16 Schwerpunkt Kinder und Jugendliche

Für den Bereich der Heilmittelverordnungen umfasst der Versorgungs-Report drei Leistungsbereiche über das Kinder- und Jugendalter hinweg: Die Sprachtherapie mit 42 Prozent aller Heilmittelverordnungen ist die häufigste Therapieform, gefolgt von der Physiotherapie mit einem Verordnungsanteil von 31 Prozent und der Ergotherapie mit 27 Prozent.

In den einzelnen Lebensaltern schwankt das Verordnungsgeschehen, im ersten Lebensjahr erfolgen nahezu ausschließlich physiotherapeutische Maßnahmen.
Im vierten Lebensjahr tritt die Bedeutung der Physiotherapie in der Versorgung zugunsten sprachtherapeutischer Interventionen zurück, im Teenageralter wird Physiotherapie wieder bedeutsamer.

In 2013 erhalten rund 605.000 Kinder und Jugendliche (dies entspricht 4,6 Prozent aller Kinder und Jugendlichen bis 17 Jahre) eine physiotherapeutische Behandlung in der ambulanten Physiotherapie auf der Basis der Verordnung nach dem Heilmittelkatalog. Rund 10,2 Millionen einzelne Behandlungen kamen den Kindern und Jugendlichen zugute.

Physiotherapeutische Maßnahmen, mit denen Kinder und Jugendliche am meisten behandelt werden sind Krankengymnastik, Krankengymnastik bei zentralen Bewegungsstörungen (KG-ZNS) sowie Manuelle Therapie.

Die häufigsten Indikationen, die bei Kindern und Jugendlichen bis 17 Jahren eingesetzt werden, waren 2013 aufgrund der Indikation ZN 1 ZNS-Erkrankungen einschließlich des Rückenmarks (51,4 Prozent bei Jungen, 38,6 Prozent bei Mädchen).

Bei unter Einjährigen sind etwa 80 Prozent der Behandlungen krankengymnastische Behandlungen bei zentralen Bewegungsstörungen (KG ZNS), gefolgt von Krankengymnastik (14 Prozent) und Manuelle Therapie (7Prozent).

Auf die Behandlung der Ein- bis Fünfjährigen entfällt die höchste Leistungsdichte in der Indikation ZN1, bei den sechs- bis zwölfjährigen nimmt die Therapieintensität ab.

Aufgrund der Indikation WS 2 Wirbelsäulenerkrankungen mit längerfristigem Behandlungsbedarf werden die meisten Behandlungen in der Altersgruppe der dreizehn-bis siebzehnjährigen abgegeben.

Ebenfalls entfallen auf diese Altersgruppe die im Gesamtanteil eher unauffälligen Behandlungen der Indikationen WS 1 Wirbelsäulenerkrankungen mit kurzzeitigem Behandlungsbedarf und EX 2 Verletzungen/Erkrankungen der Extremitäten und des Beckens mit mittelfristigem Behandlungsbedarf sowie die Indikation EX4 Miss- und Fehlbildungen der Stütz- und Bewegungsorgane.

Der Report enthält weitere Informationen unter anderen zu regionalen Variationen der Inanspruchnahme von Heilmitteln.

Quelle: Der Versorgungs-Report wird seit 2006 vom wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO) erstellt und vom Verlag Schattauer herausgegeben.
www.versorgungs-report-online.de

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