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19.04.2017

Warum Muskel-Skelett-Erkrankungen der Volkswirtschaft schaden

Krank ist niemand gerne. Doch nicht nur die Betroffenen leiden. Auch den Arbeitgeber treffen zu viele Krankheitstage und nicht zuletzt die gesamte Volkswirtschaft. Dabei ließen sich einige Fehlzeiten durch Physiotherapie konsequent verhindern.

Die gute Nachricht: Erstmals seit zehn Jahren ist die Anzahl der Fehltage bei Versicherten der Techniker Krankenkasse (TK) gesunken. Im Jahr 2016 seien es 0,2 Tage weniger als im Vorjahr gewesen, so der aktuelle TK-Gesundheitsreport.

Grund des Rückgangs seien allerdings nicht weniger Krankheitsfälle. Erwerbstätige blieben ähnlich oft krank wie 2015 (-0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr), aber die Dauer der Krankschreibungen falle kürzer aus. Hier nennt die TK einen Rückgang von 1,4 Prozent, was sich entsprechend auf die Gesamtzahl auswirke.

Rückenschmerzen bleiben Risiko

Auffällig ist, dass Rückenschmerzen die wichtigste Einzeldiagnose ist. Denn 2,9 Fehltage pro Versicherten seien Muskel-Skelett-Erkrankungen zuzuschreiben.

Eine Zahl, die nicht so hoch sein müsste. Denn: Durch frühzeitige Prävention oder eine entsprechende Therapie im Krankheitsfall können Physiotherapeuten Unterstützung bieten, um eine Manifestation der Beschwerden zu verhindern. Die Gesundheitsförderung durch Physiotherapeuten kann am Arbeitsplatz, aber auch schon in Kindergärten, Schulen oder in der Freizeit erfolgen. Besonders die Stärkung der persönlichen Ressourcen am Arbeitsplatz erreicht immer mehr Menschen und wird von vielen Arbeitgebern bereits aktiv unterstützt.

Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten: Die Betroffenen werden schneller wieder fit und sind nicht mehr so anfällig für Rückenleiden. Damit fallen sie auch am Arbeitsplatz weniger aus, was Arbeitgebern und letztlich der gesamten Volkswirtschaft zugutekommt.

Auch die Volkswirtschaft leidet

So hat die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAUA) für 2015 eine durchschnittliche Arbeitsunfähigkeit von 15,2 Tagen je Arbeitnehmer errechnet.

In Summe sind dies 587,4 Millionen Arbeitsunfähigkeitstage. Die BAUA schätzt davon ausgehend, dass sich die volkswirtschaftlichen Produktionsausfälle auf 64 Milliarden Euro belaufen sowie der Ausfall an Bruttowertschöpfung auf 113 Milliarden Euro.