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08.09.2015

Weiterer Rückgang der Schülerzahlen in der Ausbildung zum Physiotherapeuten

Im Juli 2014 veröffentlichte das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) den Vergleich der Ausbildungszahlen vom Schuljahr 2007/08 – 2011/12. Es gab einen Rückgang der Auszubildenden im Bereich der Physiotherapie um 10,1 Prozent.

2015 hat das Institut im Zeitverlauf vom Schuljahr 2007/08 bis 2013/14 einen noch stärkeren Rückgang der Ausbildungszahlen (13,9 Prozent) beschrieben.

Diese neuen Zahlen bestätigen den Trend des Vorjahres für den Bereich der Physiotherapie. "Wir führen diese Entwicklung bei den Ausbildungszahlen eindeutig auf die hohen Ausbildungskosten im Bereich der Physiotherapie zurück", betont Michael N. Preibsch, stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Verbandes für Physiotherapie, die aktuellen Zahlen des BIBB. "Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, brauchen wir eine schulgeldfreie Ausbildung für Physiotherapeuten. Außerdem müssen die Einkommen nach der Ausbildung deutlich steigen, damit die jungen Kollegen dann auch im Beruf bleiben", erklärt Michael N. Preibsch.

Zahlen entwickeln sich unterschiedlich

Die Ausbildungszahlen entwickeln sich in den einzelnen Gesundheitsberufen sehr unterschiedlich. Steigende Schülerzahlen gibt es im Betrachtungszeitraum bei den Ausbildungsgängen Gesundheits- und Kinderkrankenpflege (+10,2 Prozent), Gesundheits- und Krankenpflege (+16,9 Prozent) sowie in der Ausbildung zum/zur Rettungsassistent/-in (+34,2 Prozent) und zum Podologen/zur Podologin (+33,7 Prozent). Der größte Anstieg ist mit +51,7 Prozent in der Altenpflegeausbildung zu finden. Das Institut erwartet weitere Steigerungen durch die Ende 2012 vereinbarte "Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive Altenpflege", dem ersten bundesweiten Ausbildungspakt für den Bereich der Altenpflege.

Zurückgegangen sind die Schüler/-innenzahlen im Vergleich zum Schuljahr 2007/08 in folgenden Ausbildungen: Pharmazeutisch-technische/-r Assistent/-in (-20,8 Prozent), Physiotherapeut/ -in (-13,9 Prozent), Ergotherapeut/-in (- 4,0 Prozent) und Diätassistent/-in (- 46,4 Prozent). Den stärksten Rückgang haben die Bildungsgänge Masseur/-in und medizinische/-r Bademeister/-in (- 50,8 Prozent) und Medizinisch-technische/-r Assistent/-in für Funktionsdiagnostik (- 49,5 Prozent) zu verzeichnen.

Kaum Schwankungen in den Schüler/-innenzahlen gab es im Betrachtungszeitraum in den Ausbildungen zur Hebamme/zum Entbindungspfleger, zur Logopädin/zum Logopäden, zur/zum Orthoptist/-in und zur/zum Medizinisch-technischen Radiologieassistent/-in. In der letztgenannten Ausbildung zeigt sich im Schuljahr 2013/14 im Vergleich zum Vorjahr jedoch ein Anstieg um 10,7 Prozent.

Alle Informationen stammen aus dem wissenschaftlichen Diskussionspapier des BIBB, 2015: Vollzeit-, Schulische Ausbildungsgänge mit einem beruflichen Abschluss gemäß und außerhalb BBiG/HwO, Vertiefende Analysen der Entwicklungen in Deutschland, Heft-Nr. 159 von Maria Zöller.