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25.02.2005

Auswirkungen der aktuellen Gesundheitspolitik

Ärztepräsident Hoppe: Schnelle medizinische Hilfe nicht mehr überall möglich.

Insgesamt habe das Gesetz zur Modernisierung der gesetzlichen Krankenversicherung die medizinische Versorgung der Versicherten verschlechtert, sagte Hoppe der \"Neuen Osnabrücker Zeitung\". Kosteneinsparungen könne man ohne Leistungseinschränkungen nicht erreichen. Hinzu komme eine \"teilweise fatale Wirkung\" der höheren Zuzahlungen. Sie sorgten dafür, dass vor allem einkommensschwache Kranke auf notwendige Behandlungen verzichteten. Sogar chronisch Kranke ließen sich teilweise nicht mehr kontinuierlich behandeln, obwohl das unerlässlich wäre. Es sei heute schon absehbar, dass sich ihr Gesundheitszustand erheblich verschlechtern werde.

Die Behauptung der Bundesregierung, dass die Gesundheitsreform die Qualität der medizinischen Versorgung steigere, \"ist an keiner Stelle belegt\", betonte Hoppe. Das Gegenteil sei richtig. Ganze Krankenhausabteilungen würden verschwinden oder umgewidmet. Dadurch entstünden bereits Wartelisten; und schnelle medizinische Hilfe sei nicht mehr überall möglich. Vor allem in Ostdeutschland sinke die Zahl der Kassenärzte, \"weil diese Form der Medizin für viele Ärzte nicht mehr erträglich ist\".