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16.07.2014

Faktencheck Gesundheit der Bertelsmann Stiftung:

aktuelle Planungen beseitigen nicht die Versorgungslücken auf dem Land

Bereits 2012 hat der Gesetzgeber mit dem GKV-Versorgungsstrukturgesetz (GKV-VStG) Lösungsansätze für die drohende medizinische Unterversorgung in vielen ländlichen Teilen Deutschlands beschlossen. Der aktuelle Faktencheck Gesundheit der Bertelmann Stiftung zeigt, dass das Gesetz zwar Verbesserungen in der hausärztlichen Versorgung bringt, aber die gewünschte Wirkung trotzdem nicht erreichen wird. Dies gilt besonders für die fachärztliche Versorgung auf dem Land. Noch immer gibt es zum Beispiel ein Überangebot von Kinder- und Frauenärzte in Großstädten, während die Unterversorgung in ländlichen Gebieten zunimmt. Auch fördern die aktuellen Planungsgrundlagen weiterhin regionale Unterschiede. So sieht die Planung beispielsweise in Baden-Württemberg überdurchschnittlich viele Gynäkologen vor, während der gesamte Osten Deutschlands unterdurchschnittlich mit Frauenärzten besetzt wird.

Planung nicht weitsichtig genug

Die Bertelmann Stiftung beschreibt in ihrem Faktencheck Gesundheit grundsätzliche Mängel in der Bedarfsplanung. So werden beispielsweise wichtige Kriterien wie Altersentwicklung, Einkommen oder Pflegebedürftigkeit bei der Bedarfsplanung derzeit nicht berücksichtigt. Dabei sind gerade diese Faktoren wesentlich für eine regionale Versorgungsplanung. Es wird nun entscheidend von den Umsetzungsstrategien abhängen, ob auch in Zukunft die medizinische Versorgung wohnortnah sichergestellt werden wird.

"Der Fokus des Faktenchecks Gesundheit liegt auf der ärztlichen Versorgung als Basis für die medizinische Versorgung in Deutschland. Das ist aus unserer Sicht aber nur ein Teilaspekt. Denn: Für eine bedarfsgerechte Planung der medizinischen Versorgung müssen alle Gesundheitsberufe Berücksichtigung finden!", erklärt Ute Mattfeld, Vorsitzende des Deutschen Verbandes für Physiotherapie. "Eine qualitativ hochwertige und bedarfsorientierte Versorgung der Menschen muss als Teamleistung der verschiedenen Professionen organisiert sein.", untermauert Ute Mattfeld den Stellenwert aller Gesundheitsberufe.

Den Faktencheck und weitere Informationen dazu finden Interessierte hier.