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25.03.2014

P R E S S E M I T T E I L U N G:

Physiotherapie ist in Krankenhäusern noch unterrepräsentiert – stärkerer Nutzen für Patienten und Klinikträger möglich!

Mehr als 17.000 Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten versorgen Patienten in 2.017 Krankenhäusern in Deutschland bei Bedarf mit Physiotherapie (Stand 2012). Physiotherapeuten sind damit zwar eine eher kleine Berufsgruppe in Kliniken. Aber: "Der Nutzen von Physiotherapie für Patienten, die stationär in einer Klinik behandelt werden, wird aktuell bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Das gilt auch für den betriebswirtschaftlichen Nutzen der Physiotherapie. Zunächst wird Physiotherapie noch als Kostenfaktor gesehen. Ein Grund dafür ist die schlechte Abbildung im G-DRG-System, also dem Fallpauschalensystem, das die Einnahmen der Kliniken steuert. Das wollen wir im Sinne einer optimierten Patientenversorgung ändern – selbstverständlich auch unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten", erklärt Stefanie Volsek, die stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Verbandes für Physiotherapie. "Wir Physiotherapeuten können einen aktiven Beitrag zur Kostensenkung beziehungsweise besseren Kostendeckung leisten – stärker als das bislang der Fall ist", bewertet Stefanie Volsek das brachliegende Potenzial der Physiotherapie im stationären Bereich. 

Niederlande: mit Physiotherapie schneller auf den Beinen und kürzer in Klinik

Einen besonderen Fokus legt der Verband auf die Verweildauersteuerung in Krankenhäusern. Aktuell beteiligt sich der Deutsche Verband für Physiotherapie beispielsweise an einem europäischen Projekt, das in den Niederlanden bereits prä- und postoperative Einsparpotenziale aufgezeigt hat. Es geht dabei um einen indikationsabhängigen Einsatz von spezifischen Trainingsprogrammen für Patienten vor und nach geplanten Operationen. Das niederländische Institut TNO hat nachgewiesen, dass Patienten mit Physiotherapie vor der Operation schneller wieder auf den Beinen sind und der Klinikaufenthalt verkürzt sich. "Wir gehen neue Wege! Wir müssen Standards für die Patientenversorgung mit Physiotherapie entwickeln, wir werden uns dafür einsetzen, dass Physiotherapie stärker als bislang im Fallpauschalensystem abgebildet wird," erklärt Stefanie Volsek. 

Ohne ausreichende Finanzierung geht nichts

Der Deutsche Verband für Physiotherapie unterstützt die Forderungen der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) nach mehr Geld für die Kliniken. Laut DKG schreiben fast 50 Prozent der Krankenhäuser rote Zahlen. Wir fordern mehr Geld für Investitionen und ausreichend Geld für eine angemessene Bezahlung der Beschäftigten in unseren Kliniken. "Steigerungen der Löhne sind dringend erforderlich", fordert Stefanie Volsek. Denn: Die Beschäftigten sichern die Patientenversorgung. Gute Arbeitsbedingungen helfen dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Zur Person:Stefanie Volsek (38) weiß wovon sie spricht. Sie ist Physiotherapeutin und hat die Gesamtleitung von zwei Klinikabteilungen in Kiel und Lübeck. Als Vorstandsmitglied im Deutschen Verband für Physiotherapie kümmert sie sich schwerpunktmäßig um den Bereich der angestellten Physiotherapeuten. 

Die komplette Pressemeldung finden Interessierte hier.