Login Mitglieder
A- A A+ Startseite Patienten‌ & Interessierte Fachkreise
28.02.2005

PhysioFit®-Netzwerk:„Miteinander – füreinander“

Neustart des PhysioFit®-Netzwerks des ZVK.

Am 19. Februar konstituierte sich das Kompetenznetzwerk PhysioFit® in Fulda. Im Zentrum der Vorträge und Diskussionen stand die Vermittlung des Konzepts der Netzwerkidee und der Rolle der Physio-Akademie, die die Geschäftsstelle für das PhysioFit®-Netzwerk betreiben wird. Beides kann mit dem Motto überschrieben werden: „Miteinander – füreinander“ oder auch mit den durchaus doppelsinnigen Worten: „PhysioFit® ist nicht fertig - PhysioFit® hat gerade erst angefangen.“

PhysioFit® ist eine eingetragene und geschützte Marke des Deutschen Verbandes für Physiotherapie (ZVK). Ziel des Netzwerks ist, Qualität in Prävention und Gesundheitstraining zu erzeugen und darzustellen. Mehrere Akteure können von den Aktivitäten des Netzwerkes profitieren: die Kunden, die die Trainingsangebote wahrnehmen, die Kostenträger, durch die Effekte der Prävention, und natürlich die teilnehmenden Physiotherapie-Praxen, die damit ein weiteres Angebot offerieren können.

Der Präventionsauftrag, Teil des Berufsbildes der Physiotherapie, spielt eine immer größere Rolle im Gesundheitssystem. Die Aufgabe des PhysioFit®-Netzwerks besteht darin, Praxen, die sich in Zukunft verstärkt ihrem Präventionsauftrag widmen möchten, zu unterstützen, auf diesem Feld hochwertige Dienstleistungen zu erbringen und diese Angebote gegenüber Klienten bzw. Kunden, Ärzten und Kostenträgern unter dem Dach einer gemeinsamen Marke, die für die Einhaltung der Qualitätsstandards steht, darzustellen.

Die Netzwerkteilnehmer befürworteten und begrüßten die neue Konzeption, innerhalb derer PhysioFit® ein nur gemeinsam zu entwickelndes Projekt ist. \"PhysioFit® unterscheidet sich von Franchise-Modellen und hat auch nicht den Verkauf von Dienstleistungen oder Geräten an Praxen zum Ziel“, betont Dr. Erwin Scherfer, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Physio-Akademie des ZVK. Bindende Vorgaben an die Praxen beschränken sich auf die Standards, die die Qualität der Trainingsangebote sicherstellen (Ausstattungs- und räumliche Anforderungen sowie an die Qualifikation der PhysioFit®-Trainer, eine standardisierte Verlaufs- und Ergebnisdokumentation) und auf die Vorgabe, dass die Mitgliedschaft im PhysioFit®-Netzwerk deutlich zu machen ist.

Eine im Einvernehmen mit der Physio-Akademie durchgeführte standardisierte Verlaufs- und Ergebnisdokumentation ist Bedingung. Ziel ist, dass alle Praxen mit den gleichen Messinstrumenten (Tests, Testgeräten, Software, Fragebögen) arbeiten, um einen Datenpool zu aggregieren. In der Anfangsphase von PhysioFit® wird aber toleriert, dass in den einzelnen Einrichtungen auf unterschiedliche Weisen gemessen und dokumentiert wird (wobei sich Veränderungen als prozentuale Veränderungen immer auch aggregiert auswerten lassen).

\"Neben der Sicherstellung der Einhaltung der gemeinsamen Qualitätsstandards spielt der Erfahrungsaustausch unter den Praxen eine zentrale Rolle im Netzwerk“, so Dr. Erwin Scherfer. Hier habe das Netzwerk einen \"Selbsthilfecharakter“, wobei alle - wenn auch nicht ständig alle im gleichen Maße - von den Erfahrungen der jeweils anderen profitieren: Erfahrungen mit Krankenkassen, Medizinern oder Sportvereinen als Konkurrenten oder als mögliche Partner/Förderer von PhysioFit®-Angeboten, Erfahrungen mit Finanzbehörden, mit Preisbildungen, Konzipierung von Trainingsangeboten, Marketing generell oder die Ansprache spezieller Zielgruppen.

Die Leistungen, die die Netzwerkteilnehmer für ihre Mitgliedsbeiträge (im ersten Jahr 120,00 Euro im Monat und ab dem 13. Monat der Mitgliedschaft 80,00 Euro im Monat) erhalten, umfassen zunächst drei Kurse (KG-Gerät, Standardisierte Messverfahren und Marketing), zu denen auch ein Mitarbeiter gesandt werden kann, wenn man selbst diese PhysioFit®-Grundkurse bereits absolviert hat. Ferner Unterstützung der Praxis beim Aufbau der standardisierten Dokumentation, beim lokalen Marketing und bei den Verhandlungen mit den Kostenträgern vor Ort. Hierfür werden Materialien zur Verfügung gestellt (Flyer, Acryltafel, Fensterbanner), ggf. auch nach Bedarf entwickelt. Des weiteren können pro Jahr bis zu zwei Netzwerktreffen (Fortbildung und Erfahrungsaustausch) besucht werden. \"Zwar müssen die Praxen für Förderungen nach § 20 immer noch selbst Anträge formulieren, hierbei wird die Geschäftsstelle die Praxen jedoch unterstützen“, erläutert Dr. Erwin Scherfer. Die Geschäftsstelle wird ferner Kontakte zu anderen Akteuren nutzen (AG Prävention, physiorelax, auch zu den Hochschulen, um weitere Angebote und Anregungen zu entwickeln). Die Praxen profitieren auch vom regionalen und überregionalen Marketing, wie u.a. eine Webseite mit Vernetzungen zu den Webseiten der Netzwerkteilnehmer bzw. Unterstützung zur Entwicklung einer eigenen Homepage. Das Netzwerktreffen am 19. Februar 2005 war insgesamt von Optimismus und einer Atmosphäre des Neuanfangs geprägt..