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12.05.2016

RTL Hessen bringt es auf den Punkt: Mehr Geld für Physiotherapeuten

Zu wenig Geld für viel Verantwortung – damit bringt es die Physiotherapeutin Kerstin Walker in einem Fernsehbeitrag bei RTL Hessen auf den Punkt. In dem knapp dreiminütigen Beitrag zeigt der Sender das Spektrum der Physiotherapie und auch die Probleme des Berufes auf:

Physiotherapeuten verdienen weniger als die Hälfte als Assistenzärzte und gehören damit zu den 20 schlecht bezahltesten Jobs in Deutschland im Jahr 2015. Die Folge ist: "Patienten müssen immer länger auf Termine beim Physiotherapeuten warten und Praxisinhaber können offene Stellen nicht mehr besetzen", erklärt Michael N. Preibsch für den Deutschen Verband für Physiotherapie im Beitrag.

Hunderte Stellen bleiben schon heute unbesetzt. Der Trend in den letzten fünf Jahren ist deutlich, das zeigt das Beispiel Hessen: 2011 kamen auf 118 offene Stellen 143 Arbeitssuchende. 2016 hat sich das Blatt gewendet: 315 offene Stellen gilt es zu besetzen, aber nur 83 Physiotherapeuten sind arbeitsuchend. "Wir sind dran an der Politik - auf Bundes- und Landesebene. Wir liefern der Politik Fakten, Beispiele und machen auf die gefährdete Patientenversorgung in zahlreichen persönlichen Gesprächen aufmerksam", erklärt Michael N. Preibsch.

Vor gut einem Jahr haben wir als Berufsverband den Vorsitzenden des Gesundheitsausschusses im Deutschen Bundestag 180.000 Unterschriften übergeben, die die Kampagne für "38,7 % mehr wert." unterstützen. "Seitdem lassen wir nicht mehr lockert und werden das so lange nicht tun, bis sich für alle Kollegen und damit auch für die Patienten etwas zum Positiven ändert", untermauert der stellvertretende Vorsitzende das berufspolitische Vorgehen von PHYSIO-DEUTSCHLAND.

Die Probleme der Physiotherapeuten sind angekommen in der Politik. Das GKV-Versorgungsstärkungsgesetz im Sommer 2015 hat mit der Preisangleichungsklausel und der verbindlichen Arztsoftware erste Schritte in die richtige Richtung gemacht. Im nächsten Schritt müssen der Wegfall der Grundlohnsummenbindung, die Verkürzung der Schiedsverfahren bei Gebührenverhandlungen und eine generelle finanzielle Aufwertung der Heilmittelberufe erfolgen. "Dafür machen wir uns stark, auf allen politischen Ebenen", betont Preibsch.