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10.03.2005

Selbst finanzierte Kur-Reisen liegen im Trend

Das klassische Angebot ist weniger gefragt.

Einige Kurmittelhäuser haben ihre Türen schon ganz geschlossen, da die gesetzlichen Krankenkassen in Zeiten knapper Kassen immer weniger Kuren bewilligen. Andere stecken in der Krise und bedürfen dringend einer Kur. Weg vom leicht spießigen Image der Kuren, hin zu der modernen Wellness-Einrichtung, das scheint der aktuelle Trend zu sein. Immer mehr Gäste folgen diesem Trend und greifen selbst in die Tasche für eine Privatkur.

Übernachten kann der Privatkurgast je nach Wunsch in einem Hotel, einer Pension, einer Ferienwohnung oder im Privatzimmer. Die Kurpakete beinhalten wahlweise Frühstück, Halb- oder Vollpension. Der Partner oder ein Familienangehöriger können zur Kur mitkommen. Er zahlt nur Unterbringung und Verpflegung, hat jedoch keinen Anspruch auf ärztliche, physiotherapeutische oder pflegerische Leistungen.

Die Kurorte spielen nach wie vor auch für die regionale Wirtschaft eine immer wichtigere Rolle. \"Etwa 13 000 Menschen - vom Bäcker, der die Einrichtungen mit Brot versorgt, über den Physiotherapeuten bis hin zu den Ärzten - haben hier Arbeit\", sagt der Geschäftsführer des sächsischen Heilbäderverbandes, Helfried Böhme der Leipziger Volkszeitung. Im Jahr 2003 wurde ein Umsatz von 573 Millionen Euro erwirtschaftet. Für 2004 rechnet Böhme mit ähnlichen Zahlen. Die mögliche Konkurrenz aus den neuen EU-Ländern fürchte die sächsischen Kureinrichtungen aber nicht, nachdem einige Krankenkassen angekündigt hatten, auch Kuren im Ausland zu finanzieren. Auch in Tschechien seien die Preise seit der EU-Erweiterung teilweise um 35 Prozent gestiegen. Viele Kurgäste bevorzugten auch einen Aufenthalt dort, wo ihre Sprache gesprochen werde.