PRESSEMITTEILUNG
Ulrike Steinecke, Vorsitzende des Deutschen Verbandes für Physiotherapie - Zentralverband der Physiotherapeuten/Krankengymnasten (ZVK) e. V., zeigt sich höchst erstaunt über die Beschlüsse des Deutschen Ärztetages im "Ulmer Papier" zur Weiterentwicklung der medizinischen Versorgungsstrukturen und betont:
"Wir wollen gemeinsam mit den Ärzten neue Wege gehen! Es geht uns nicht darum, bisher den Ärzten vorbehaltene Tätigkeiten an uns zu ziehen, sondern um eine Optimierung der Zusammenarbeit: Denn bereits jetzt können Maßnahmen der Heilmitteltherapie von Ärzten und - aufgrund ärztlicher Verordnung - von Heilmittelerbringern gleichermaßen erbracht werden. Wir müssen jetzt einen Mehrwert für die Patienten schaffen, die trotz klarem Krankheitsbild noch viel zu oft wochenlang auf den Beginn der Heilmitteltherapie warten. Hier gibt es gravierende Mängel, wie der GEK-Heilmittelreport 2007 vor kurzem eindeutig belegt hat.
Dort, wo wir jetzt schon selbstständig und eigenverantwortlich tätig sind, brauchen wir aber mehr rechtlich abgesicherten Spielraum, und zwar innerhalb des Systems der gesetzlichen Krankenversicherung. Kürzere Wege für die Patienten, schnellerer Zugriff auf die notwendige Heilmitteltherapie fördert die Therapie und spart Kosten, wie Untersuchungen im angelsächsischen Raum nachgewiesen haben, auf die auch der Sachverständigenrat für das Gesundheitswesen hingewiesen hat. Auch der Honorartopf der Ärzte bleibt unangetastet; die Modellversuche können ohne weiteres aus dem Heilmittelbudget finanziert werden."
Das Ulmer Papier ist rückwärtsgewandt und von der Sorge geprägt, die Monopolstellung der Ärzteschaft könnte in Frage gestellt werden. „Wer Sprechstundenpersonal mit Wochenendfortbildungen einsetzen will, um Hausbesuche durchzuführen, legt selbst die Axt an die Säulen unseres Gesundheitssystems. Er darf sich nicht wundern, wenn Leistungen, die heute noch als ärztliche Therapie gelten, morgen von reisendem Gewerbe angeboten werden.“ betont Steinecke.
Für weitere Auskünfte stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.