08.03.2006
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Bundesverband
Dritte Europäische Erhebung über die berufliche Weiterbildung
Die Teilnahme an der Befragung im Jahr 2006 wird für alle an der ambulanten Heilmittelversorgung beteiligten Therapeuten in Heilmittelpraxen und Einrichtungen sowie auch für deren Interessenverbände nützlich sein.
Vor dem Hintergrund rascher Veränderungen der Märkte und der Produktionsprozesse sowie der zunehmenden Globalisierung kommt der kontinuierlichen Weiterbildung in den Unternehmen als einem wesentlichen Element des Llebenslangen Lernens eine immer größere Bedeutung zu. In diesem Sinne legte der ZVK frühzeitig u.a. auch über die Gründung der Physio-Akademie gGmbH einen wesentlichen Schwerpunkt auf die Professionalisierung und Evaluation sowie auf die Fort- und Weiterbildung.
Für die Sicherstellung der Qualität der Heilmittelerbringung im jeweiligen Heilmittelbereich ist es notwendig, dass sich alle an der ambulanten Heilmittelversorgung beteiligten Therapeuten in Heilmittelpraxen und Einrichtungen zielgerichtet regelmäßig fort- bzw. weiterbilden. Somit wurde mit Inkrafttreten des Gesetzes zur Modernisierung der gesetzlichen Krankenversicherung (GMG) am 1. Januar 2004 auch die Fortbildung aller an der ambulanten Heilmittelversorgung beteiligten Therapeuten in Heilmittelpraxen und Einrichtungen nach § 124 Abs. 3 SGB V gesetzlich eingeführt.
Das Statistische Bundesamt sieht nun die Notwendigkeit, eine Erhebung durchzuführen, da zurzeit über betriebliche Weiterbildung nur veraltete Informationen aus der im Jahr 2000 durchgeführten Zweiten Europäischen Erhebung über die berufliche Weiterbildung vorliegen. Diese hatte u.a. folgende Ergebnisse:
75 % der deutschen Unternehmen bilden ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiter. 67 % der Unternehmen bieten Lehrveranstaltungen an, 72 % andere Formen der Weiterbildung. 36 % aller Beschäftigten der Unternehmen mit entsprechendem Angebot nehmen an Lehrveranstaltungen teil. Die Teilnahmequote der Frauen beträgt 33 %, die der Männer 38 %. Jeder Teilnehmer bildet sich im Durchschnitt 27 Stunden im Jahr weiter (Männer 28,5 Stunden, Frauen 24,7 Stunden). Die deutschen Unternehmen wenden je Teilnehmer 1.723 Euro für Lehrveranstaltungen auf, je Beschäftigten 624 Euro. Die Teilnahme an der Befragung lohnt sich!
Um diese und weitere Daten zu aktualisieren und für alle Mitgliedstaaten der Europäischen Union vergleichbare Daten zu Art und Umfang der beruflichen Weiterbildung in Unternehmen zu erhalten, wird im Jahr 2006 die Dritte Europäische Erhebung über die berufliche Weiterbildung stattfinden. Die Informationen werden benötigt, um eine fundierte Debatte über notwendige Maßnahmen in Unternehmen, auf allen Ebenen des Staates und bei den Sozialpartnern führen zu können. Die Daten werden es Unternehmen ermöglichen, die Situation der Weiterbildung in ihrem Unternehmen mit der anderer Unternehmen der gleichen Branche oder ähnlicher Größe zu vergleichen. Die Ergebnisse der Befragung werden somit für alle an der ambulanten Heilmittelversorgung beteiligten Therapeuten in Heilmittelpraxen und Einrichtungen sowie auch für deren Interessenverbände nützlich sein.
Nur die vom Statistischen Amt angeschriebenen Personen können sich daran beteiligen – umso wichtiger ist iIhre Teilnahme!
Die Erhebung wird im Frühjahr dieses Jahres stattfinden. Die Teilnahme ist freiwillig. Alle erhobenen Einzeldaten werden gemäß § 16 BStatG grundsätzlich geheimgehalten. Im Rahmen einer Stichprobe werden in Deutschland 10 000 Unternehmen aller Branchen mit mindestens 10 Beschäftigten befragt werden. Sollten Sie vom Statistischen Landesamt oder Statistischen Bundesamt angeschrieben werden, wäre es wichtig, den Fragebogen auszufüllen. Nicht alle Praxenisinhaber werden angeschrieben. Somit hängt es von der Teilnahme der angeschriebenen Praxen ab, dass statistisches Datenmaterial im Bereich Physiotherapie gesammelt und somit auch ausgewertet werden kann. Keinesfalls sollen Physiotherapeuten den Fragebogen beantworten, ohne dass sie als ausgewählte Praxis angeschrieben wurden.