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09.12.2013 – Fachkreise

Tagung der Robert Bosch Stiftung:

Wege zur Sicherung der Gesundheitsversorgung von morgen – Direktzugang in aller Munde!
Am 6. und 7 November 2013 trafen sich etwa 100 Experten aus Wissenschaft und Praxis, um über die Gesundheitsversorgung der Zukunft zu sprechen. In der Repräsentanz der Robert Bosch Stiftung in Berlin ging es um stärkere Kooperation zwischen den Gesundheitsberufen, zu verbessernde rechtliche Rahmenbedingungen und um die Frage, ob mehr Regionalität den Patienten in unserem eher zentral organisierten Gesundheitssystem mehr Qualität bringen würde.

Neues Berufsgesetz muss her

Zu Beginn der Veranstaltung wurde die druckfrische Denkschrift der Robert Bosch Stiftung "Gesundheitsberufe neu denken, Gesundheitsberufe neu regeln - Grundsätze und Perspektiven" vorgestellt. Auf über 400 Seiten haben zehn Experten die erforderliche Neugestaltung der Rahmenbedingungen für die Gesundheitsberufe beschrieben. Alleine auf 200 Seiten geht es um rechtliche Darstellungen der Berufsgesetze. Prof. Dr. Gerhard Igl hat dazu 167 Berufsgesetze im Gesundheitsbereich analysiert. In seinen Ausführungen lässt er keinen Zweifel daran, dass es dringend einer Novellierung der Berufsgesetze bedarf. 

Direktzugang längst überfällig

"Prof. Igl spricht in Berlin das aus, was wir seit Jahren fordern: Angehörige der Gesundheitsberufe, also auch wir Physiotherapeuten, sollen und müssen per Gesetz eigenständiger handeln dürfen“, unterstreicht Ute Mattfeld, Vorsitzende des Deutschen Verbandes für Physiotherapie, die Erläuterungen des Rechtsexperten am Rande der Veranstaltung. Vor drei Jahren veranstaltete die Robert Bosch Stiftung bereits eine ähnliche Veranstaltung. Auch da ging es um die Neuordnung der Gesundheitsberufe. "Veränderungen brauchen Zeit und Akzeptanz. Wir spüren deutlichen Rückenwind für unsere Einschätzungen. Mittlerweile teilen viele Experten aus Wissenschaft und Politik unsere Forderung nach einer neuen Aufgabenverteilung in der medizinischen Versorgung und damit unter anderem dem Direktzugang für Patienten zum Physiotherapeuten. Auch 2014 werden wir als Verband bei diesem richtungsweisenden Thema nicht locker lassen", erklärt Ute Mattfeld.Die Denkschrift der Robert Bosch Stiftung finden Interessierte hier.