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ICD-10
Die Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, 10. Revision, German Modification (ICD-10-GM) ist die amtliche Klassifikation zur Verschlüsselung von Diagnosen in der ambulanten und stationären Versorgung in Deutschland.
Seit dem 1. Januar 2020 ist die ICD-10-GM in der Version 2020 anzuwenden. www.dimdi.de/dynamic/de/klassifikationen/icd/ICF
Im Englischen für International Classification of Functioning, Disability and Health Die englischsprachige Originalausgabe wurde 2001 von der Weltgesundheitsorganisation veröffentlicht als " International Classification of Functioning, Disability and Health" © WHO 2001. Die Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) der Weltgesundheitsorganisation WHO (World Health Organisation) dient als länder- und fachübergreifende einheitliche Sprache zur Beschreibung des funktionalen Gesundheitszustandes, der Behinderung, der sozialen Beeinträchtigung und der relevanten Umgebungsfaktoren einer Person. In Deutschland wurde die Gestaltung des Sozialgesetzbuches (SGB), Neuntes Buch (IX), "Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen", wesentlich durch die Vorläuferfassungen der ICF beeinflusst. Sie finden ausführliche Informationen zur ICF einschließlich englischer Fassung und Endfassung der deutschsprachigen Übersetzung der ICF unter Klassifikationen auf www.dimdi.de.
Indikationsschlüssel
Regulatorische Grundlage für den Indikationsschlüssel ist die Heilmittel-Richtlinie. Ein Indikationsschlüssel setzt sich aus der Bezeichnung der Diagnosegruppe und in der Physiotherapie aus Angaben zur Leitsymptomatik zusammen. Er ist bis zu 4 Zeichen lang.
Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus gGmbH (InEK GmbH))
Die Spitzenverbände der Krankenkassen, der Verband der Privaten Krankenversicherung und die Deutsche Krankenhausgesellschaft e.V. haben am 10. Mai 2001 das Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus gGmbH gegründet. Zielsetzung des Instituts ist die Unterstützung der Selbstverwaltung und deren Gremien bei der nach § 17 b KHG gesetzlich vorgeschriebenen Einführung und Weiterentwicklung des deutschen DRG-Systems. Die Arbeitsfelder des deutschen DRG-Instituts gliedern sich u.a. in folgende Bereiche: Entwicklung und Pflege der DRG-Klassifikation, Ermittlung der Bewertungsrelationen, Ermittlung der Zu- und Abschläge, Zertifizierung der Grouper.
Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG)
2004 ist die Gründung eines fachlich unabhängigen Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit (IQWiG) im Gesundheitswesen beschlossen worden. Diese Einrichtung, in der fachlich kompetente und von Industrie und anderen Einflussnahmen unabhängige Fachleute arbeiten, trägt zuverlässig wissenschaftliche Erkenntnisse zusammen und stellt sie den Entscheidungsträgern im Gesundheitswesen, aber auch den Bürgern in einer verständlichen Form zur Verfügung. Hier werden medizinische Behandlungen, Operationsverfahren oder auch Arzneimittel auf ihren Nutzen untersucht und auf der Grundlage aktueller medizinischer Erkenntnisse bewertet. Dazu gehört auch, dass Leitlinien sowie Behandlungsprogramme Disease Managementprogramme (DMP) hinsichtlich ihrer Qualität bewertet werden, um den Ärzten und Gesundheitsfachberufen eine verlässliche Orientierung zu geben. www.iqwig.de/
Integrierte Versorgung
Krankenkassen erhalten die Möglichkeit, ihren Versicherten eine abgestimmte Versorgung anzubieten, bei der Haus- und Fachärzte, ärztliche und nichtärztliche Leistungserbringer, ambulanter und stationärer Bereich sowie gegebenenfalls Apotheken koordiniert zusammenwirken.
Kassenärztliche Vereinigung
Alle Ärzte, die gesetzlich Krankenversicherte behandeln, müssen Mitglieder einer Kassenärztlichen Vereinigung sein. Diese hat dafür zu sorgen, dass die Versicherten in ihrer Region ausreichend und zweckmäßig versorgt werden. Von den Krankenkassen auf Länderebene erhalten sie dazu Geld. Das verteilen sie als leistungsbezogenes Honorar an die Ärzte.
KBV-Kassenärztliche Bundesvereinigung
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) ist die Organisation, die auf Bundesebene alle Ärzte vertritt, die in ihren Praxen Kassenpatienten behandeln. Die Hauptaufgaben der KBV lassen sich insbesondere wie folgt zusammenfassen: Interessenvertretung, Sicherstellung, Versorgung.
Krankengymnastik
Krankengymnastische Behandlungstechniken (mobilisierend, stabilisierend) dienen insbesondere der Behandlung von Fehlentwicklungen, Erkrankungen, Verletzungen und deren Folgen sowie Funktionsstörungen der Haltungs- und Bewegungsorgane, innerer Organe und des Nervensystems.
Im Rahmen des Heilmittelkataloges der gesetzlichen Krankenversicherung kann Krankengymnastik (KG) als Heilmittel als Einzel-oder Gruppenbehandlung verordnet werden.Leistungskatalog - Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung
Der Leistungskatalog ist im Sozialgesetzbuch V (SGB V) als Rahmenrecht vorgegeben: Im Gesetz steht, dass der Versicherte einen Anspruch auf eine ausreichende, bedarfsgerechte, dem allgemein anerkannten Stand der medizinischen Wissenschaft entsprechende medizinische Krankenbehandlung hat. Hierzu zählen insbesondere die ärztliche, zahnärztliche und psychotherapeutische Behandlung, die Versorgung mit Arznei-, Verbands-, Heil- und Hilfsmitteln, die häusliche Krankenpflege, die Krankenhausbehandlung sowie die Leistungen zur medizinischen Rehabilitation und sonstige Leistungen. Außerdem ist geregelt, dass die Leistungen ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein müssen und das Maß des Notwendigen nicht überschreiten dürfen.
Leitlinien
Leitlinien sind systematisch entwickelte Handlungsempfehlungen, die dem medizinischen Personal und Patienten bei der Entscheidungsfindung über die angemessene Behandlung einer Krankheit unterstützen. Als wichtiges Instrument der evidenzbasierten Medizin geben sie den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse und der in der Praxis bewährten Verfahren wieder. Der Behandler bekommt verlässliche Entscheidungshilfen an die Hand: Welche Diagnosemethoden haben sich bewährt, welche Arzneimittel haben ihren Nutzen in Langzeitstudien bewiesen, welche Therapien sind nachweislich wirksam?
Medizinische Versorgungszentren
Medizinische Versorgungszentren (MVZ) sind rechtlich verselbständigte Versorgungseinrichtungen, in denen mehrere Ärzte unter einem Dach zusammenarbeiten. MVZ können von zugelassenen Ärzten und zugelassenen Krankenhäusern, von Erbringern nichtärztlicher Dialyseleistungen, gemeinnützigen Trägern und anerkannten Praxisnetzen gegründet werden. Die Rahmenbedingungen für die Teilnahme von MVZ an der vertragsärztlichen Versorgung werden vom Gesetzgeber kontinuierlich überprüft und weiterentwickelt, zuletzt durch das Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG), das am 11. Mai 2019 in Kraft getreten ist.
Operationen- und Prozedurenschlüssel (OPS)
Der Operationen- und Prozedurenschlüssel (OPS) wird vom DIMDI (Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information www.dimdi.de) gemäß seines gesetzlichen Auftrages herausgegeben. Es handelt sich hierbei um die medizinische Klassifikation von Operationen und Prozeduren. Der OPS ergänzt damit die vorhandenen Klassifikationen, wie z.B. den ICD 10 (Internationale Klassifikation der Krankheiten), oder die ICF (Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit). Die Physiotherapie findet sich vor allem im Kapitel 8 „Nichtoperative therapeutische Maßnahmen“.
Physiotherapie
Aus der Ausbildungszielbeschreibung des MPhG (§§ 3 u. 8) von 1994 wird deutlich, dass es sich bei dem Begriff "Physiotherapie" um den Oberbegriff handelt, der alle aktiven und passiven Therapieformen umfasst. Unter dem Oberbegriff Physiotherapie findet sich daher einerseits die Krankengymnastik, die dem Physiotherapeuten vorbehalten ist sowie andererseits die physikalische Therapie, also das Berufsfeld, in dem Physiotherapeuten und Masseure gleichberechtigt nebeneinander tätig werden. Die physikalische Therapie ihrerseits untergliedert sich in die Bereiche Massagen, Elektrotherapie, Hydrotherapie sowie Thermotherapie. Physiotherapie (engl. physiotherapy; gr. Physiotherapia) umfasst die physiotherapeutischen Verfahren der Bewegungstherapie (engl. kinesitherapy; therapeutic exercises; gr. kinisiotherapia ) sowie die physikalische Therapie (eng. physical therapy; gr. Physikotherapia). Physiotherapie nutzt als natürliches Heilverfahren die passive - z.B. durch den Therapeuten geführte - und die aktive, selbstständig ausgeführte Bewegung des Menschen, Aufklärung und Coaching sowie den Einsatz physikalischer Maßnahmen zur Heilung, Linderung und Vorbeugung von Erkrankungen. Physiotherapie findet Anwendung in vielfältigen Bereichen von Prävention, Therapie, Rehabilitation und Palliation sowohl in der ambulanten Versorgung als auch in teilstationären und stationären Einrichtungen. Damit ist die Physiotherapie eine Alternative oder sinnvolle Ergänzung zur medikamentösen oder operativen Therapie.
Private Krankenversicherung (PKV)
Im Unterschied zu gesetzlichen Krankenkassen versichern private Krankenkassen nur Personen, deren Bruttoeinkommen oberhalb der gesetzlichen Versicherungspflichtgrenze liegt. Diese liegt im Jahr 2020 bei einem jährlichen Bruttoeinkommen von 62.550 Euro. Darüber hinaus können auch Selbstständige, Freiberufler und Beamte Mitglied einer privaten Krankenkasse sein. In der PKV sind Familienmitglieder nicht automatisch mitversichert, sondern müssen sich jeweils separat - mit zusätzlichen Versicherungsprämien - versichern. Der Versicherte ist in der PKV selbst Vertragspartner des Arztes, des Krankenhauses oder weiterer therapeutischer Leistungserbringer. Der Versicherte erhält eine Rechnung über alle Leistungen, die er in Anspruch nimmt, tritt in Vorleistung und rechnet die angefallenen Kosten mit seiner Krankenkasse ab. Die Beiträge der Versicherten in der PKV errechnen sich nach Alter, Geschlecht, Gesundheitszustand und den gewünschten Versicherungsleistungen.
Prävention
Unter gesundheitlicher Prävention versteht man Vorbeugung, die darauf zielt, Krankheit oder eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes zu vermeiden. Es gibt unterschiedliche Arten der Prävention: Primäre Prävention soll das erstmalige Auftreten einer Krankheit vermeiden. Sekundärprävention zielt darauf ab, Krankheiten möglichst früh zu entdecken, um rechtzeitige Therapien einleiten zu können. Maßnahmen im Rahmen der Tertiärprävention sollen Folge- und Spätschäden, bereits eingetretener Erkrankungen verzögern, begrenzen oder möglichst verhindern. Prävention kann auf zwei Ebenen ansetzen: Sie kann die Veränderung von Lebens-, Arbeits- und Umweltbedingungen zum Ziel haben, damit daraus resultierende Gesundheitsgefahren verringert werden. Aber auch das Verhalten der Menschen soll sich so verändern, dass jeder Einzelne selbst etwas für die Erhaltung seiner Gesundheit tut. Prävention ist seit Jahren ein wichtiges Tätigkeitsfeld für Physiotherapeuten. Der GKV-Leitfaden Prävention legt die inhaltlichen Handlungsfelder und qualitativen Kriterien in der Prävention und Gesundheitsförderung, die für die Leistungsbringung vor Ort verbindlich gelten, fest.
Qualitätsmanagement
Unter Qualitätsmanagement versteht man das systematische Bemühen um eine stetige Qualitätsverbesserung in einem Betrieb oder in einer Institution (KVP = kontinuierlicher Verbesserungsprozess). Nach der Trias von Donabedian unterscheidet man die Strukturqualität (Qualität der Behandlung, hier die organisatorischen, personellen, räumlichen und sächlichen Voraussetzungen), die Prozessqualität (Qualität der Versorgungsabläufe) und die Ergebnisqualität (Qualität des Behandlungsergebnisses). Anerkannte Qualitätsmanagementsysteme sind z.B. die DIN EN ISO 9001:2000, KTQ (Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen), oder EFQM (European Foundation for Quality Management). Diese strukturierten Qualitätsmanagementsysteme können mit verschiedenen Verfahren überprüft werden, so z.B. über eine Zertifizierung, die externe Beurteilung einer Selbstbewertung, oder ein Punktesystem. Krankenhäuser und stationäre Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen, sowie Arztpraxen sind inzwischen gesetzlich verpflichtet, ein externes Qualitätsmanagement einzuführen und weiterzuentwickeln.
Qualitätssicherung
Unter dem Begriff Qualitätssicherung versteht man im Zusammenhang mit der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) konkrete Maßnahmen, die eine gute Qualität der medizinischen Versorgung gewährleisten sollen. Dabei geht es vor allem darum, Ärzte, Krankenhäuser und andere Leistungserbringer zur Transparenz zu verpflichten. Im Sinne des Patienten geht es dabei nicht nur um die Sicherstellung einer fachlich-qualifizierten und wirtschaftlichen Versorgung, sondern auch um die Überprüfung und Bewertung der erbrachten Behandlungsqualität.
Rehabilitation
(v. mittellat.: rehabilitatio = "Wiederherstellung")
Medizinische Maßnahmen, die zum Ziel haben, den Patienten – z.B. nach einem Schlaganfall oder einer Tumorentfernung etc. - bei der Wiedererlangung oder dem Erhalt körperlicher, beruflicher oder sozialer Fähigkeiten zu unterstützen. Rehabilitation hat aber auch zum Ziel, Beeinträchtigungen und Einschränkungen abzuwenden, die sich als bleibende Folge von chronischen Erkrankungen oder Unfällen einstellen.
SGB V
Im Fünften Buch Sozialgesetzbuch ( SGB V) sind alle Bestimmungen der gesetzlichen Krankenversicherung zusammengesfasst. Im Fünften Abschnitt sind die Beziehungen zu Leistungserbringern von Heilmitteln geregelt, siehe §§ 124 ff SGB V.
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