23.10.2006
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Bundesverband
Arzneiverordnungs-Report 2006 veröffentlicht
Analogpräparate bleiben Kostentreiber
25,4 Milliarden Euro haben die gesetzlichen Krankenkassen 2005 für Arzneimittel ausgeben. Das waren fast 17 Prozent oder 3,6 Milliarden mehr als 2004. \"Rund ein Drittel des Kostenanstiegs geht auf das Konto von teuren patentgeschützten Analogpräparaten ohne therapeutischen Zusatznutzen für die Patienten\", sagen die Autoren des Arzneiverordnungs-Reports 2006.
Nach Berechnungen der AVR-Autoren hätten die Ärzte durch bessere Auswahl bei der Verordnung allein im vergangenen Jahr 3,5 Milliarden Euro sparen können: 1,5 Milliarden durch Verzicht auf patentgeschützte Analogpräparate, 1,3 Milliarden durch wirtschaftliches Verordnen von Generika und 600 Millionen Euro durch den Verzicht auf umstrittene Arzneimittel.
Dass es sich bei den von den AVR-Autoren aufgezeigten Einsparmöglichkeiten nicht um Theorie handelt, belegt das Beispiel der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein. Die 17.500 niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte der Region sind dank einer auf AVR-Bewertungen basierenden Arzneimittelliste bundesweit Spitzenreiter, was das sparsame Verordnen angeht. \"Ohne Qualitätsverlust in der Therapie\", betont KV-Chef Dr. Leonhard Hansen in der neuen Ausgabe des AOK-Arztnewsletters prodialog.