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06.06.2005 – Bundesverband

Beruflicher Aufstieg mit finanzieller Förderung: Ein guter Abschluss im \"Physiotherapie-Examen“ lohnt sich!

Wichtige Richtlinienänderung seit dem 1. Januar 2005 der Stiftung Begabtenförderungswerk berufliche Bildung (SSB)
Es lohnt sich, in die berufliche Fort- und Weiterbildung zu investieren und sich fachlich wie persönlich weiterzuqualifizieren. Die Stiftung Begabtenförderungswerk berufliche Bildung (SBB) koordiniert seit 1991 im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) die Durchführung des Förderprogramms nach dem Motto \"Erfolg durch Initiative\". Das Förderprogramm der Bundesregierung unterstützt junge Fachkräfte, die sich für die \"Karriere\" entschieden haben. Seit Juli 1999 führt die Stiftung auch im Bereich der bundesgesetzlich geregelten Fachberufe im Gesundheitswesen ein eigenständiges Förderprogramm speziell für junge Berufsabsolventen durch. Physiotherapeuten mit besonderer Begabung bzw. hervorragendem beruflichen Abschluss haben mittels eines Stipendiums die Möglichkeit, sich konzentriert in drei Jahren beruflich weiterzuqualifizieren. Um ein Stipendium bewerben kann sich bei der Stiftung Begabtenförderungswerk berufliche Bildung, wer mindestens nachfolgende Voraussetzungen erfüllt:
  • Note des Berufsabschlusses besser als \"gut\" -oder eine besonders erfolgreiche Teilnahme an einem überregionalen beruflichen Leistungswettbewerb -oder ein begründeter Vorschlag der Berufsschule oder des Arbeitgebers.
  • Das Aufnahmealter ist auf 24 Jahre beschränkt. Bestimmte Zeiten können jedoch auf das Alter angerechnet werden. Die Anrechnungszeiten sind auf maximal drei Jahre begrenzt. Nur wer zum Aufnahmezeitpunkt unter 28 Jahre alt ist, kann aufgenommen werden.
  • Außerdem muss eine Beschäftigung oder eine Meldung als Arbeitssuchender vorliegen.
  • Allerdings haben nur die Notenbesten eines anerkannten Ausbildungsberufs eine Chance, in die Begabtenförderung als Stipendiat aufgenommen zu werden. Richtlinienänderung gültig seit dem 1. Januar 2005 1. Der Förderhöchstbetrag wird von 5.400 EUR auf 5.100 EUR gesenkt. Der durchschnittliche jährliche Betrag verringert sich damit von 1.800 EUR auf 1.700 EUR. 2. Der Eigenanteil bleibt bei 20 % der förderfähigen Kosten pro Maßnahme. Die Eigenanteilsobergrenze wird allerdings von 120 EUR auf 180 EUR erhöht. Für die Umsetzung dieser Änderungen gilt folgende Regelung:
  • Für alle neuen Stipendiatinnen und Stipendiaten, deren Förderzeit am 1. Januar 2005 oder später beginnt, gelten die neuen Obergrenzen für Förderung und Eigenanteil.
  • Für alle anderen Stipendiatinnen und Stipendiaten, die am 1. Januar 2005 noch im Programm sind, gilt:
  • -Für Anträge auf Förderung einer Weiterbildung, die vor dem 1. Januar 2005 eingereicht werden (Eingangsstempel), gelten die alten Werte (5.400 EUR Förderhöchstgrenze, 120 EUR maximaler Eigenanteil/Jahr). -Für Anträge auf Förderung einer Weiterbildung, die ab dem 1. Januar 2005 eingereicht werden (Eingangsstempel), gelten die neuen Werte (5.100 EUR Förderhöchstbetrag, 180 EUR maximaler Eigenanteil/Jahr).
  • Alle vor dem 1. Januar 2005 vereinbarten Weiterbildungsmaßnahmen bleiben hinsichtlich Förderbetrag und maximalem Eigenanteil gültig:
  • 3. Die Anrechungszeit für neue Bewerberinnen und Bewerber sowie für Stipendiatinnen und Stipendiaten hat sich von zwei Jahren auf drei Jahre erhöht. (Quelle: Stiftung Begabtenförderungswerk berufliche Bildung) Luis Romilio Picado von der Stiftung Begabtenförderung betont, dass die Gesamtzahl der zu vergebenden Stipendien abhängig ist von den vom BMBF bereitgestellten finanziellen Mitteln. Außerdem steht für jede einzelne Berufsgruppe nur ein begrenztes Kontingent an Stipendien zur Verfügung. Die Physiotherapeuten stehen zwar auf Platz 1 der Bewerber für ein Stipendium, doch aufgrund der bundesweiten Absolventenzahl auf Platz drei der Stipendienvergabe nach den Krankenschwestern/-pflegern und Altenpflegern. Nicht in Anspruch genommene Plätze werden auf die anderen Berufe aufgeteilt. Bei einer Gesamtbewerberzahl von 651 Bewerbern im 1. Auswahlverfahren des Jahres 2005 ist ein deutlicher Rückgang gegenüber dem Vorjahr (2004: 780 Bewerber) zu verzeichnen. Insgesamt konnten sich in 2005 von 651 Bewerbern der Gesundheitsfachberufe 213 Bewerber, von denen 37 Prozent über 25 Jahre und älter sind, über ein \"Stipendium“ freuen. Dabei stellen die Krankenschwestern und Krankenpfleger die größte Gruppe der aufgenommenen Gesundheitsberufe dar - gefolgt von den Physiotherapeuten und den Ergotherapeuten. Interessant ist, dass sich viel weniger Männer (2005: 14,08 Prozent) bewerben. Infolgedessen erhielten auch nur 30 Männer (13.73 Prozent), allerdings 183 (86,27 Prozent) Frauen eine Förderung für ihre berufliche Weiterbildung. Bedauerlicherweise kann nicht jeder \"Begabte“ ein Stipendium erhalten. Auch ein guter Examensabschluss ist leider kein Garant für eine Förderung. In 2005 waren es 217 begabte Physiotherapeuten, die sich auf ein Stipendium bewarben, aber nur 34 wurden im 1. Auswahlverfahren gelost. Glücklicherweise gibt es die Möglichkeit, dass man sich nach einer Ablehnung erneut im darauffolgenden Jahr, solange man die Förderkriterien (Einhaltung der Altersgrenze) der Stiftung Begabtenförderungswerk weiterhin erfüllt, bewerben kann. Nach Angaben der Stiftung Begabtenförderung konnten seit 1999 bei einer Gesamtanzahl von 1978 Stipendiaten immerhin 439 Physiotherapeuten (22,19 Prozent) gefördert werden. Auffällig ist auch, dass die Physiotherapeuten, die in den Jahren 1999-2005 ein Stipendium erhielten, zu 78,8 Prozent die allgemeine Hochschulreife (Abitur) und zu 87,7 Prozent Abitur oder Fachhochschulreife vorweisen konnten. Treffen diese Prozentangaben auch auf die Bildungsabschlüsse der Schüler an Physiotherapieschulen zu? Leider können darüber - aufgrund fehlender Statistik zu den Bildungsabschlüssen - bis zum heutigen Zeitpunkt keine Aussagen getroffen werden. Luis Romilio Picado von der Stiftung Begabtenförderung berichtet, dass die Physiotherapeuten ihr Stipendium schwerpunktmäßig für den Bereich der abrechnungsfähigen Weiterbildungen (\"Zertifikate“) wie Manuelle Therapie, Bobath, PNF, Vojta, Manuelle Lymphdrainage einsetzen. Neben vielen kurzen Fortbildungen aus dem Bereich der Prävention wie Nordic Walking und Rückenschule sind auch Osteopathie, Sportphysiotherapie sowie Medizinisches Gerätetraining sehr beliebt. Falls Physiotherapeuten noch mehr Auskünfte über das Förderprogramm haben oder sich um eine Aufnahme bewerben möchten, erhalten sie konkrete Informationen über die Homepage der Stiftung: www.begabtenfoerderung.de oder telefonisch 0228/62931-0. Die Stiftung wählt die Stipendiaten aus, bietet ihnen eine individuelle Beratung, entscheidet über Förderanträge, zahlt das Stipendium aus und begleitet die Stipendiaten während der gesamten Förderdauer. Wer sich gerne bewerben möchte, beachte die im Jahr 2005 veränderten Aufnahmetermine: 1.10.2005 (Bewerbungsschluss: 31.8.05) 1.04.2006 (Bewerbungsschluss: 28.2.06) 1.10.2006 (Bewerbungsschluss: 31.8.06) Birgit Kienle ZVK-Referatsleiterin Aus-, Fort- und Weiterbildung