04.10.2009
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Bundesverband
Bundeskongress Physiotherapie
Der Bundeskongress-Physiotherapie, der vom 1. bis 3. Oktober in Leipzig stattfand, setzte Fachthemen und aktuelle berufspolitische Fragestellungen in den Mittelpunkt. Rund 750 Teilnehmer informierten sich und diskutierten in interessanten Fachforen über neue wissenschaftliche Erkenntnisse, zukunftsweisende Tätigkeitsfelder sowie über berufspolitische Entwicklungen der Physiotherapie.
Ohne Umwege zur Kompetenz der Physiotherapeuten
In der aktuellen berufspolitischen Debatte ist der Direktzugang zum Physiotherapeuten, ohne ärztliche Verordnung, eines der Top-Themen. Das war er auch in Leipzig. Eine Podiumsdiskussion zu diesem Thema stand unter dem Motto: „Wer hat Angst vor dem Direktzugang?“ Dabei stellte sich die Frage: Angst, wovor? - Vor dem Patienten? Vor den Krankenkassen? Vor der eigenen Kompetenz? Oder ist es die Angst des Arztes, Kompetenzen zu verlieren?
Ulrike Steinecke (Vorsitzende des ZVK) und Heinz Christian Esser (Geschäftsführer des ZVK) diskutierten darüber sehr leidenschaftlich mit zwei Vertretern der Ärzteschaft. Professor Joachim Hassenpflug (Universitätsklinik Schleswig-Holstein) und Dr. Lothar Lieschke (Kassenärztliche Bundesvereinigung) betonten, dass die multimodiale Behandlung der Patienten im sich wandelnden Gesundheitssystem viel wichtiger wird, als einzelne Gesundheitsleistungen direkt auf nichtärztliche Berufsgruppen zu übertragen.
Bei der multimodialen Behandlung werden Physiotherapeuten eine essenzielle Rolle einnehmen. Die alleinige Verantwortung der multimodialen Behandlung, so Hassenpflug, muss allerdings beim Arzt verbleiben. Die Notwendigkeit der engeren Kooperation der Leistungserbringer bei der Behandlung der Patienten, unterstrich auch Ulrike Steinecke. Dazu gehört allerdings auch die Bereitschaft der Mediziner, die sich Ulrike Steinecke in einem größerem Umfang wünscht.
Deutlich klargestellt wurde, dass der Direktzugang nicht das Ziel verfolgt, dass Physiotherapeuten zukünftig die ärztliche Diagnostik übernehmen. Vielmehr ist es Ziel, physiotherapeutische Kernkompetenzen ohne Umwege den Patienten zur Verfügung zu stellen. Um die Sicherheit und Qualität der Versorgung gewährleisten zu können, ist dabei ein Leistungsnachweis des Physiotherapeuten notwendig, um entscheiden zu können, wann eine ärztliche Diagnostik erforderlich ist.
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<font size=\"1\">Podiumsdiskussion "Wer hat Angst vor dem Direktzugang?": Ulrike Steinecke (Vorsitzende des ZVK), Prof. Joachim Hassenpflug (Uniklinik Schleswig-Holstein), Dr. Lothar Lieschke (KBV) und Heinz Christian Esser (Geschäftsführer des ZVK)</font>
Neue wissenschaftliche Erkenntnisse
Im fachlichen Teil des Kongresses standen unter anderem neue wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Hüftendoprothetik, der Schlaganfallversorgung sowie die Befunderhebung und Behandlung von Schulter- und Rückenschmerz im Mittelpunkt.
Insbesondere im Symposium der Schlaganfallversorgung wurde kontrovers über die motorische Rehabilitation diskutiert. Dabei wurden neue Behandlungsprinzipien in den Fokus gerückt, die in einzelnen Teilen etablierte Behandlungsmethoden wie Bobath oder Vojta in Frage stellen.
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<font size=\"1\">Professor Volker Hömberg bei seinem Vortrag "Paradigmenwechsel in der motorischen Rehabilitation neurologischer Erkrankungen"</font>
Tätigkeitsfeld Palliativmedizin
Die Entwicklung der Palliativmedizin und sich daraus ergebende Herausforderungen der Physiotherapie waren ebenfalls Themenschwerpunkt des Kongresses in Leipzig. Peter Nieland (Physiotherapeut am Malteser Krankenhaus Bonn) ist in seinem sehr bewegenden Beitrag darauf eingegangen, wie erfolgreich eine palliativ-physiotherapeutische Versorgung für die Betroffenen, deren Angehörigen, aber auch für den Physiotherapeuten sein kann.
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<font size=\"1\">Professor Eberhard Klaschik über die Entwicklungen der multiprofessionellen Palliativmedizin</font>
Impressionen vom Bundeskongress
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<font size=\"1\">Die Teilnehmer des Kongresses zeigten auch großes Interesse an der Industrieausstellung</font>
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<font size=\"1\">Große Spannung bei der Verlosung: Bodo Schlag zieht die Gewinner der von den Industrieausstellern gesponserten Preise</font>
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<font size=\"1\">Ausgelassene Stimmung bei der Get-Together-Party nach einem langen Kongresstag</font>
In der aktuellen berufspolitischen Debatte ist der Direktzugang zum Physiotherapeuten, ohne ärztliche Verordnung, eines der Top-Themen. Das war er auch in Leipzig. Eine Podiumsdiskussion zu diesem Thema stand unter dem Motto: „Wer hat Angst vor dem Direktzugang?“ Dabei stellte sich die Frage: Angst, wovor? - Vor dem Patienten? Vor den Krankenkassen? Vor der eigenen Kompetenz? Oder ist es die Angst des Arztes, Kompetenzen zu verlieren?
Ulrike Steinecke (Vorsitzende des ZVK) und Heinz Christian Esser (Geschäftsführer des ZVK) diskutierten darüber sehr leidenschaftlich mit zwei Vertretern der Ärzteschaft. Professor Joachim Hassenpflug (Universitätsklinik Schleswig-Holstein) und Dr. Lothar Lieschke (Kassenärztliche Bundesvereinigung) betonten, dass die multimodiale Behandlung der Patienten im sich wandelnden Gesundheitssystem viel wichtiger wird, als einzelne Gesundheitsleistungen direkt auf nichtärztliche Berufsgruppen zu übertragen.
Bei der multimodialen Behandlung werden Physiotherapeuten eine essenzielle Rolle einnehmen. Die alleinige Verantwortung der multimodialen Behandlung, so Hassenpflug, muss allerdings beim Arzt verbleiben. Die Notwendigkeit der engeren Kooperation der Leistungserbringer bei der Behandlung der Patienten, unterstrich auch Ulrike Steinecke. Dazu gehört allerdings auch die Bereitschaft der Mediziner, die sich Ulrike Steinecke in einem größerem Umfang wünscht.
Deutlich klargestellt wurde, dass der Direktzugang nicht das Ziel verfolgt, dass Physiotherapeuten zukünftig die ärztliche Diagnostik übernehmen. Vielmehr ist es Ziel, physiotherapeutische Kernkompetenzen ohne Umwege den Patienten zur Verfügung zu stellen. Um die Sicherheit und Qualität der Versorgung gewährleisten zu können, ist dabei ein Leistungsnachweis des Physiotherapeuten notwendig, um entscheiden zu können, wann eine ärztliche Diagnostik erforderlich ist.
<font size=\"1\">Podiumsdiskussion "Wer hat Angst vor dem Direktzugang?": Ulrike Steinecke (Vorsitzende des ZVK), Prof. Joachim Hassenpflug (Uniklinik Schleswig-Holstein), Dr. Lothar Lieschke (KBV) und Heinz Christian Esser (Geschäftsführer des ZVK)</font>
Neue wissenschaftliche Erkenntnisse
Im fachlichen Teil des Kongresses standen unter anderem neue wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Hüftendoprothetik, der Schlaganfallversorgung sowie die Befunderhebung und Behandlung von Schulter- und Rückenschmerz im Mittelpunkt.
Insbesondere im Symposium der Schlaganfallversorgung wurde kontrovers über die motorische Rehabilitation diskutiert. Dabei wurden neue Behandlungsprinzipien in den Fokus gerückt, die in einzelnen Teilen etablierte Behandlungsmethoden wie Bobath oder Vojta in Frage stellen.
<font size=\"1\">Professor Volker Hömberg bei seinem Vortrag "Paradigmenwechsel in der motorischen Rehabilitation neurologischer Erkrankungen"</font>
Tätigkeitsfeld Palliativmedizin
Die Entwicklung der Palliativmedizin und sich daraus ergebende Herausforderungen der Physiotherapie waren ebenfalls Themenschwerpunkt des Kongresses in Leipzig. Peter Nieland (Physiotherapeut am Malteser Krankenhaus Bonn) ist in seinem sehr bewegenden Beitrag darauf eingegangen, wie erfolgreich eine palliativ-physiotherapeutische Versorgung für die Betroffenen, deren Angehörigen, aber auch für den Physiotherapeuten sein kann.
<font size=\"1\">Professor Eberhard Klaschik über die Entwicklungen der multiprofessionellen Palliativmedizin</font>
Impressionen vom Bundeskongress
<font size=\"1\">Die Teilnehmer des Kongresses zeigten auch großes Interesse an der Industrieausstellung</font>
<font size=\"1\">Große Spannung bei der Verlosung: Bodo Schlag zieht die Gewinner der von den Industrieausstellern gesponserten Preise</font>
<font size=\"1\">Ausgelassene Stimmung bei der Get-Together-Party nach einem langen Kongresstag</font>