03.02.2006
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Bundesverband
Bundesweite Kampagne fördert die interkulturelle Öffnung in der Altenhilfe
Migrationsbeauftragte der Bundesregierung: \"Wir brauchen Strukturen, die es erlauben, Zugangsbarrieren zu den Angeboten der Altenhilfe für Menschen aller Kulturen abzubauen.
\"Die Zahl älterer Migrantinnen und Migranten wird in den nächsten Jahren stark zunehmen. Im Jahr 2010 werden es schätzungsweise 1,3 Mio. ältere Mitbürger mit ausländischem Pass sein. Hinzu kommen eingebürgerte Migrantinnen und Migranten und ältere Aussiedlerinnen und Aussiedler, die zum Teil erst im hohen Alter nach Deutschland eingewandert sind. Die Institutionen der Altenpflege und Altenarbeit stehen vor der Herausforderung, den Anspruch alt gewordener Migrantinnen und Migranten auf Beratung, Betreuung und Pflege sicherzustellen und ihre Angebote kultursensibel auszurichten\", betonte Ilsa Diller-Murschall, stellvertretende Geschäftsführerin des AWO Bundesverbandes e.V..
Die Migrationsbeauftragte der Bundesregierung, Professor Maria Böhmer, hat am Dienstag eine positive Bilanz der länderübergreifenden Kampagne für \"kultursensible Altenhilfe\" gezogen. \"Die heutige Abschlussveranstaltung hat ein aktivierendes und ermutigendes Motto: Potenziale des Alters - MigrantInnen gestalten mit! Es ist erfreulich, dass sich an der Kampagne für eine kultursensible Altenhilfe außer der deutschen Altenhilfe und den Sozialverbänden so viele Menschen mit Migrationshintergrund beteiligt haben und aktiv geworden sind.“
Aufklärung und Begegnung hilft Barrieren abbauen
\"Wir brauchen Strukturen, die es erlauben, Zugangsbarrieren zu den Angeboten der Altenhilfe für Menschen aller Kulturen abzubauen, Nutzungsbarrieren zu überwinden. Aufklärung und Begegnung sind dabei die Tore für eine interkulturelle Öffnung\", forderte Angelika Ertl vom Arbeitskreis \"Kampagne für ein kultursensible Altenhilfe\". Mit dem Memorandum und der Kampagne für ein kultursensible Altenhilfe habe man den richtigen Weg eingeschlagen, der jedoch auch weiter begangen werden müsse, so Klaus Großjohann, Geschäftsführer des KDA.
\"Aufeinander zugehen - voneinander lernen\"
Am 1. Oktober 2004 startete die Kampagne für eine kultursensible Altenhilfe in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Über 150 Verbände und Institutionen beteiligten sich an der Kampagne und gestalteten mit ihren eigenen Ressourcen bundesweite Aktionen. Wie das Motto der Kampagne \"Aufeinander zugehen - voneinander lernen\" bereits ausdrückt, sollte Migrantinnen und Migranten der Zugang zu Angeboten der Altenhilfe erleichtert werden.
Zugleich wurden Einrichtungen der Altenhilfe bei der Umsetzung der kultursensiblen Altenhilfe durch Informationen und Schulungen unterstützt. Als Symbol für die Wanderschaft und Migration hatten die Organisatorinnen und Organisatoren die Materialien, mit denen Aktionen, Projekte, Aus- und Fortbildungen durchgeführt werden konnten, in Koffer gepackt. 15 Monate reisten diese Kampagnenkoffer durch Deutschland, die Schweiz und Österreich und trugen so dazu bei, die Prinzipien einer kultursensiblen Altenhilfe in den Einrichtungen und Diensten der Altenhilfe bekannt zu machen./idw