20.06.2005
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Bundesverband
Delphi-Studie „Was will der Bürger?“
Zum vierten Mal wurden Bürger zu ihren Vorstellungen und Erwartungen an die Gesundheitspolitik befragt.
Was will der Bürger? Bei der Frage nach zukünftigen gesundheitspolitischen Zielen stand an erster Stelle die Senkung von finanziellen Belastungen für Patienten und Versicherte in den nächsten Jahren in der Gesundheitspolitik. Vor allem legen die Versicherten großen Wert auf die freie Arztwahl.
Das ist das Ergebnis einer Studie, die vom Neusser Pharmaunternehmen Janssen-Cilag nach 1998 und 2002 inzwischen zum dritten Mal initiiert worden ist. Thema der aktuellen Befragung: \"Nutzen, Kosten, Präferenzen - Wissen, was der Bürger will!\" Die Studie ist vom Berliner IGES-Institut zusammen mit Professor Jürgen Wasem von der Universität Essen konzipiert worden. Die Ergebnisse der Studie wurden auf dem Hauptstadtkongress für Medizin und Gesundheit in Berlin vorgestellt.
Drei Themenschwerpunkte standen im Mittelpunkt: Die Bewertung des GKV-Leistungskatalogs, die Bewertung des medizinischen Fortschritts und dessen Finanzierung und welche Themen die Gesundheitspolitik künftig angehen sollte.
An erster Stelle steht die finanzielle Entlastung der Patienten, gefolgt von der Senkung der Belastung der Beitragszahler. Als drittwichtigstes Ziel nannten die Bürger die Erhöhung der Versorgungsqualität, die Förderung von neuartigen Behandlungsverfahren stand auf dem vierten Platz. Die weiteren Ergebnisse sind in abnehmender Folge: Lohnnebenkosten senken, Gesundheitsbewusstes Verhalten fördern, gleicher Zugang zu medizinischer Versorgung, bessere Information über Qualität, Mitsprach der Patienten stärken, mehr Wahlmöglichkeiten für die Versicherten.
Die Ergebnisse der Studie machen deutlich: Die solidarische Versorgungssystem hat bei den Bürgern einen hohen Stellenwert, sie sehen allerdings die Grenzen der finanziellen Belastung im Gesundheitswesen erreicht. Fazit der Initiatoren der Studie: Die Kompetenz der Bürger in die Diskussion über die Modalitäten der Finanzierung des medizinischen Fortschritts die GKV-Versicherten mit einzubeziehen.