22.12.2005
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Bundesverband
Digitale Langzeitarchivierung im Gesundheitswesen
Kompetenznetzwerk \"nestor\" will auf Probleme und Lösungsmöglichkeiten aufmerksam machen
Die digitalisierte Verwaltung verändert viele Arbeitsprozesse im Gesundheitswesen. Mit der elektronischen Gesundheitskarte, dem elektronischen Heilberufsausweis, digitalen Signaturen und Dokumenten wird heute vieles am Computer erledigt und direkt elektronisch gespeichert, was früher ganze Aktenschränke gefüllt hat. Die Abläufe sollen dadurch wirtschaftlicher und transparenter werden, zugleich stellt die Einpflege und Archivierung der Daten aber neu Herausforderungen an die Technologie.
Für Unterlagen im Gesundheitswesen gelten Aufbewahrungsfristen von bis zu 30 Jahren - und zwar jeweils ab der letzten Diagnose oder Behandlung; besucht ein Mensch also beispielsweise im Alter von 70 Jahren einen Arzt, werden seine ältesten Unterlagen vielleicht 50 oder mehr Jahre in der Praxis archiviert. Für Digitale Signaturen ist die Fälschungssicherheit sogar nur für wenige Jahre gewährleistet - und mit der gültigen Signatur verlieren die Dokumente ihre Rechtssicherheit. Dafür ist der rasante Wandel in der Technologie mitverantwortlich: Programme, die heute noch alle Kriterien der Dokumentensicherheit erfüllen, können mit leistungsfähigeren Rechnern möglicherweise schon in einigen Jahren problemlos manipuliert werden.
Das \"nestor\"-Kompetenznetzwerk zur Digitalen Langzeitarchivierung bietet eine Plattform für den interdisziplinären Austausch von Erfahrungen auf allen organisatorischen Ebenen und in allen Bereichen der langfristigen elektronischen Datenverarbeitung und -speicherung.