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07.12.2006 – Bundesverband

Entwicklung, Erprobung und Evaluierung übergreifender Qualitätskriterien für die Berufsausbildung der Gesundheitsberufe

„Ausbildungsqualität in Gesundheitsberufen“ AQiG Träger des Projektes ist die Technische Universität Dresden - die Robert-Bosch-Stiftung unterstützt diese berufsübergreifende und interdisziplinär angelegte Initiative zur Verbesserung der Ausbildungsqualität in Gesundheitsberufen.

Vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Umstrukturierungen bzw. Neuorientierungen im Gesundheitswesen, die mit veränderten Tätigkeitsanforderungen an die Leistungserbringer einhergehen, ergibt sich für die Gesundheitsberufe die Notwendigkeit, ihre Qualifikationswege zu reformieren. Dazu kommen die Herausforderungen, die sich aus dem Wandel des (Berufs-)Bildungswesens auf nationaler und europäischer Ebene ergeben, insbesondere nationaler und europäischer Qualifikationsrahmen im Rahmen des Bologna- und Brügge-Kopenhagen-Prozesses.

Dies betrifft über die traditionelle Berufsausbildung an Berufsfachschulen (bzw. Schulen des Gesundheitswesens) hinaus auch insbesondere die sich derzeit etablierenden einschlägigen berufsqualifizierenden Bachelorstudiengänge an Fachhochschulen.

Eine der zentralen Kategorien in der Modernisierungsdebatte des (Berufs-) Bildungswesens und Hochschulwesens repräsentieren der Qualitätsbegriff und das damit verbundene Instrumentarium. Dies wird offensichtlich auch seitens der (Berufs-)Verbände und Repräsentanten der Gesundheitsberufe so gesehen, die zum Teil entsprechende Initiativen schon auf den Weg gebracht haben.

Vor diesem Hintergrund hat sich die Robert-Bosch-Stiftung, die sich bereits seit den 90er Jahren engagiert für die Weiterentwicklung der Pflegeberufe und ihrer Ausbildung einsetzt, zu einer berufsübergreifend und interdisziplinär angelegten Initiative zur Verbesserung der Ausbildungsqualitätin Gesundheitsberufen entschlossen und Mittel für ein entsprechendes Vorhaben bereitgestellt.

Träger des Projektes ist die Technische Universität Dresden (Arbeitsbereich „Medizin- und Pflegepädagogik“, Leitung: Prof. Dr. Thomas Bals), die neben der Koordination auch für die Begleitforschung verantwortlich ist; die Prozessbegleitung hat „Pädea" (Institut für Bildung Beratung und Forschung im Sozial- und Gesundheitswesen / Münster, Leitung: Margot Sieger) übernommen. Die Laufzeit des Projektes „AQiG“ ist von August 2006 bis Juli 2009.

Bei dem Vorhaben handelt es sich um ein Kooperationsprojekt, an dem die wichtigsten Verbände und Organisationen der Gesundheitsberufe – auch der ZVK – beteiligt sind. Deren Vertreter sind auch in dem zum Projekt eingerichteten Lenkungsausschuss repräsentiert. Im Einzelnen handelt es sich um :

  • Berufsverband der Orthoptistinnen Deutschlands e.V.
  • Berufsverband für den Rettungsdienst e.V.
  • Bund Deutscher Hebammen e.V.
  • Bundesausschuss der Lehrerinnen und Lehrer für Pflegeberufe e.V.
  • Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft e.V.
  • Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V.
  • Deutscher Verband für Physiotherapie - Zentralverband der 
  • Physiotherapeuten/Krankengymnasten e.V.
  • Deutscher Verband Technischer Assistentinnen/ Assistenten in der Medizin e.V.
  • Verbandes der Diätassistenten VDD und der AG leitende Lehrkräfte an Diätassistentenschulen in Deutschland
  • ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft

Aus den Vorschlägen der vorgenannten Verbänden bzw. Organisationen rekrutieren sich auch die als Experten/innen benannten Bildungspraktiker/innen aus den einschlägigen Berufsausbildungen und Hochschulstudiengängen.

Diesen kommt in der ersten Phase des Projektes (August 2006 - Januar 2008) die Aufgabe zu, berufsübergreifende Qualitätsziele (Kriterien, Indikatoren, Standards) für die Ausbildung in Schulen und Hochschulen in einem inter- bzw. transprofessionellen Diskurs zu erarbeiten.

In der zweiten Projektphase (Februar 2008 - Januar 2009) werden die erarbeiteten Qualitätsziele dann in ausgewählten Erprobungseinrichtungen implementiert.

Im Rahmen der die Entwicklungs- und Erprobungsphase begleitenden Evaluation wird vor allem erhoben, inwieweit sich die Anwendung der Qualitätskriterien in der Erprobungsphase bewährt hat und in welcher Form diese zu einer Qualitätsverbesserung der Ausbildung beitragen konnten.

Im Rahmen eines politischen Dialogs als letzter Projektphase (Februar 2009 - Juli 2009) geht es um politische Initiativen zur Verbreitung und Anwendung und ggf. der verbindlichen Etablierung der erarbeiteten und erprobten Qualitätskriterien auf der Ebene der Berufsverbände (i.S. von Selbstverpflichtung) oder der einschlägigen staatlichen Institutionen (i.S. von Gesetze, Verordnungen, Richtlinien).

Als Projektperspektive wird angestrebt, dass über das Vorhaben ein verbesserter Austausch der einbezogenen Verbände der Gesundheitsberufe erreicht wurde und sich die Zusammenarbeit nach Projektende fortsetzt. 

Mit der konstituierenden Sitzung des Lenkungsausschusses, in dem das ZVK-Vorstandsmitglied Bodo Schlag vertreten ist  und dem ersten  Treffen der Experten im Rahmen einer sog. „Zukunftswerkstatt“ am 30.11./1.12.2006 (Experte des ZVK ist Gunnar Geuter) ist der Startschuss des Projekts nach den planerischen Vorarbeiten nunmehr gefallen.

Weitere Hinweise zum Projekt finden sich auf der Homepage www.aqig.de (ab Dezember 2006)