Mitglied werden
18.11.2014 – Bundesverband

Internationales Treffen der Freiberufler in diesem Jahr in Neuseeland

Scott Thompson, Vorsitzender der International Private Therapy Association – IPPTA (Internationale Freiberuflerorganisation der WCPT), begrüßte seine Kollegen im September in Auckland, Neuseeland, zum jährlichen Treffen.
Freiberufler aus aller Welt haben über folgende Schwerpunktthemen beraten:
  • IPPTA Datenprojekt
  • Mitgliedergewinnung
  • Verschreibungsrecht
  • Alleinstellungsmerkmale in der PT Praxis
  • Aktuelle Entwicklungen

IPPTA Datenprojekt: internationaler Überblick über Gesundheitssysteme

Unter der Federführung von Eric Lewis (United Kingdom) beteiligen sich 17 Mitgliedsorganisationen an einem Datenerfassungsprogramm, in dem die Gesundheitssysteme mit ihren unterschiedlichen Facetten vergleichend dargestellt und erläutert werden. Daneben werden die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Ausübung der beruflichen Tätigkeit beschrieben. Dieser Überblick ermöglicht es den Mitgliedsorganisationen, eigene Ziele, wie zum Beispiel die Einführung des Direktzugangs, zu definieren. Im Erfahrungsaustausch mit Kollegen, in deren Land der Direktzugang bereits Realität ist, lassen sich dann Strategien und Argumente erstellen.

Mitgliedergewinnung in den Partnerverbänden

In vielen Ländern der WCPT Mitgliedsorganisationen ist die freiberufliche Tätigkeit der Physiotherapeuten nicht reguliert. Dies gilt auch für Europa. Während dies in Westeuropa uneingeschränkt der Fall ist, fehlen entsprechende Regelungen in den osteuropäischen Staaten. IPPTA wird in Zukunft auf die Mitgliedsorganisationen in diesen Ländern zugehen und Hilfe anbieten.

Verschreibungsrecht: Großbritannien ist Vorreiter

In Großbritannien hatten neben den Ärzten auch Apotheker und Pflegekräfte das Recht, den Patienten Medikamente zu verschreiben. Dieses Recht haben dort jetzt auch Physiotherapeuten. Seit 2005 gab es schon eingeschränkte Verschreibungsmöglichkeiten, wenn dies in Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgte. Diese Erweiterung der beruflichen Kompetenz ist mit einer hohen Verantwortung verbunden, erläuterte Shelagh Morris vom Health and Care Professions Council (HCPC), die zu diesem Thema referierte. Eine Lizenz vom HCPC ist erforderlich. Dazu muss der Antragsteller den Nachweis einer sechs Monate dauernden Ganz- oder Halbtagsschulung über ein Jahr mit Abschlussprüfung nachweisen.

Alleinstellungsmerkmale in der Physiotherapie-Praxis

Tom Warden vom Neuseeländischen Berufsverband referierte über die Einführung von Alleinstellungsmerkmalen in der physiotherapeutischen Praxis. Er vertritt die Auffassung, dass ein Logo nicht ausreichend sei, um sich im Wettbewerb ausreichend darzustellen. Seiner Ansicht nach solle die Praxis eine Philosophie transparent vermitteln, mit der sich potenzielle Patienten identifizieren können und als Alleinstellungsmerkmal erkennbar sei. Weiterführend ließe sich nach seiner Auffassung damit auch ein professionelles Franchisemodell entwickeln. Die anschließenden Diskussionen zeigten, dass diese Auffassung nicht ungeteilte Zustimmung fand.

Aktuelle Entwicklungen aus den Mitgliedsorganisationen

Neben den Fachvorträgen wurde die zukünftige Entwicklung von IPPTA diskutiert. Die einzelnen Mitgliedsorganisationen stellten aktuelle Entwicklungen in ihren Ländern vor. Eckhardt Böhle berichtete als Delegierter für den Deutschen Verband für Physiotherapie über eine erforderliche Neuordnung der bestehenden Vergütungsstruktur und Vergütungshöhe. Nach zwei intensiven Beratungstagen endete das diesjährige Treffen der Freiberufler. In 2015 stehen Neuwahlen zum Vorstand der IPPTA an. Der derzeitige stellvertretende Vorsitzende, Rüdiger von Esebeck (Vorsitzender des Landesverbandes Bayern im Deutschen Verband für Physiotherapie) wird aus dem Vorstand ausscheiden, zukünftig aber unseren Verband als Delegierter in IPPTA vertreten. Mehr Informationen zur International Private Physical Therapy Association (IPPTA) finden Interessierte unter http://www.wcpt.org/ippta.