28.02.2005
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Bundesverband
Krankenkassen mit Milliarden-Überschuss
Zei Milliarden gehen in Schuldentilgung .
Die gesetzliche Krankenversicherung hat nach Hochrechnungen der Techniker Krankenkasse etwa 3,5 Milliarden Euro Überschuss erzielt, die Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK) rechnet mit drei Milliarden Euro. Bisher war mit einem Überschuss von rund drei Milliarden Euro gerechnet worden, berichtet der \"Focus“. Ein Sprecher der Betriebskrankenkassen (BKK) sagte dem \"Handelsblatt\", man habe 2004 einen Rekordüberschuss von 1,2 Milliarden Euro erwirtschaftet. Vor allem im vierten Quartal sei das Ergebnis unerwartet gut gewesen, weil sich die Einnahmen deutlich verbessert hätten. Das stimme für das laufende Jahr optimistisch. Insgesamt 20 Betriebskrankenkassen hätten deshalb ihre Beitragssätze bereits zum Jahreswechsel gesenkt.
Allerdings muss die Branche zwei Milliarden Euro in die Schuldentilgung stecken, heißt es in dem Bericht weiter. Mit den verbleibenden eineinhalb Milliarden könne der durchschnittliche Krankenkassenbeitrag rein rechnerisch um 0,15 Prozent sinken.
Die \"Neue Osnabrücker Zeitung“ bemerkt zu den Überschüssen, dass den Versicherten durch Praxisgebühren, Kürzungen des Leistungskatalogs und Zuzahlungen neue Lasten auferlegt worden. sind. Dieser Trend werde anhalten, da der Kostendruck nicht abnimmt, sondern zu. Nach Angaben von Experten werden die Gesundheitsausgaben von 234 Milliarden bis zum Jahr 2020 auf rund 500 Milliarden Euro steigen. Angesichts dieser Dimensionen droht die Gefahr, dass die Kassenleistungen auf Grundversorgungsniveau reduziert werden, was zu einer noch stärkeren Belastung der privaten Haushalte führt.