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22.08.2007 – Bundesverband

Medizin-Skandal: Experten fordern Prothesen-Register

Operationen sollen bundesweit erfasst werden - Bundesausschuss muss entscheiden.

Nach dem Medizin-Skandal um falsch eingesetzte Kniegelenke und brüchige Hüftprothesen könnte jetzt aufgrund einer Berliner Initiative ein bundesweites Implantationsregister entstehen. Demnach müssten alle Kliniken dann an eine zentrale Stelle melden, welche Prothesen, aus welchem Material, bei welcher Indikation, bei welchen Patienten implantiert wurden.

Nach dem Medizin-Skandal um falsch eingesetzte Kniegelenke und brüchige Hüftprothesen könnte jetzt aufgrund einer Berliner Initiative ein bundesweites Implantationsregister entstehen. Mit Hilfe einer zentralen Dokumentation könnten alle Prothesen, die im Körper verbleiben (Endoprothesen), erfasst werden. Dazu zählen künstliche Hüft- und Kniegelenke, aber auch Sprunggelenk-, Ellenbogengelenk- oder Fingergelenkprothesen. Dies ist ein Ergebnis des Gesprächs in der Gesundheitsverwaltung, bei dem Gesundheitsstaatssekretär Benjamin Hoff (Die Linke) am Dienstag zusammen mit der Berliner Patientenbeauftragten Karin Stötzner, dem Berliner Ärztekammerpräsidenten Günther Jonitz und dem Berliner Beauftragten für Datenschutz, Alexander Dix, den Zweck eines solchen Registers erörtert hat.

Seit Bekanntwerden des Berliner Medizin-Skandals – im Sankt-Hedwig-Krankenhaus wurden bei 47 Patienten Kniegelenke falsch implantiert, bei sechs Patienten mussten brüchige Hüften ersetzt werden –, hat die Berliner Patientenbeauftragte mehr Anfragen als sonst. Täglich riefen fünf verunsicherte Prothesenpatienten bei ihr an. Stötzner rät ihnen, sich an die zuständige Klinik oder den behandelnden Arzt zu wenden. Bei rechtlichen Fragen empfiehlt sie die Verbraucherzentralen.

Mit Material der Berliner Morgenpost

Siehe auch news Hundert bröckelnde und falsche Kniegelgenke eingesetzt