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Erstmals wurden 750 Ärzte in Mecklenburg-Vorpommern Ende 2007 wegen Budgetüberschreitungen für 2005 angemahnt. Die AOK hält die Ärzte indirekt an, weniger Patienten zu überweisen, wenn sie ihr vorgesehenes Budget für 2005 überschritten haben. Physiotherapiepraxen sind somit mit Umsatzeinbrüchen von bis zu 50 Prozent konfrontiert.

„Skandalös ist das Gebaren der Krankenkassen, auf Kosten der Schwächsten zu rationieren“, betont Dörte Steinfeldt, Vorsitzende des Deutschen Verbandes für Physiotherapie -Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. Der Präsident der Landesärztekammer Dr. Andreas Crusius protestierte energisch gegen den impliziten Verdacht, „dass wir Gelder aus dem Fenster schmeißen.“

Wann endlich überdenkt die Politik die Budgets, betont Dörte Steinfeldt. Der ZVK habe schon in vergangenen Jahren immer wieder gegen diese willkürliche Rationalisierung protestiert, zuletzt im August 2007 in Hessen. Der Verband unterstütze die notwendige Wirtschaftlichkeit im Bereich des Gesundheitswesens, auch im Bereich der Heilmittel. Es gebe aber auch einen Heilmittelkatalog, der genau beschreibt was, wann und wie zu verordnen ist. „Richtgrößen stehen hier in krassem Gegensatz“, betont Steinfeldt.

Der Deutsche Verband für Physiotherapie -Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. setzt wie bisher in anderen Bundesländern wie im August 2007 in Hessen auch diesmal alles in Bewegung. Diese Rationierung muss gestoppt werden, ansonsten droht eine Welle von Heilmittelregressen in weiteren Bundesländern. „Wir werden auch weiterhin auf den verschiedenen Ebenen der Politik Druck machen, damit Physiotherapeuten aufgrund von Umsatzeinbrüchen nicht weitere Mitarbeiter entlassen oder gar die Praxis schließen müssen. Die Physiotherapeuten sollen so schnell wie möglich wieder normal ihrer Tätigkeit nachgehen können. „Nicht auf dem Rücken der Schwächsten darf diese Rationierung fortgeführt werden“, betont die Vorsitzende Dörte Steinfeldt. „Auch die Technokraten der Krankenkassen werden irgendwann einsehen, dass Folgeschäden oft noch teurer werden“.