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19.03.2008 – Bundesverband

\"Vampire“ sind en vogue:

Blutegeltherapie bei Arthrose und rheumatischen Erkrankungen

Die Blutegeltherapie mit dem Egel Hirudo medicinalis gehört zu den ältesten Heilverfahren, die Menschen kennen. In manchen Jahrhunderten war seine Rolle bedeutsamer als jetzt.

Die Therapie mit der Blut saugenden kleinen Schlange, die dem Regenwurm nichtunähnlich ist, erfreut sich derzeit aber wieder einer größeren Beliebtheit. Die Anwendungsgebiete sind vielfältig. Hauptsächlich wird der Egel in der plastischen

Chirurgie nach Replantationen zur Wiederherstellung der Durchblutung an den verletzten Stellen genutzt. Aber auch bei Venenentzündungen mit Thrombosen, rheumatischen Erkrankungen, Gichtanfällen, Stauungen in Lymphgefäßen und Venen sowie bei Arthrosen ist der Einsatz sinnvoll.

 Blutegel saugen relativ schmerzfrei etwa 10 Milliliter Blut, von dem sie ein bis zweiJahre leben können. Nachdem der Egel die Haut durchdrungen hat, gibt er Speichel in das Blut und das umliegende Gewebe ab. Der Speichel enthält Substanzen wie das Hirudin, die die Blutgerinnung verhindern. Der Effekt hält mehrere Stunden an, sodass etwa 50 ml Blut aus der Wunde nachlaufen. Der Blutverlust bewirkt, dass der Lymphstrom beschleunigt wird. Außerdem wirkt der Speichel krampflösend, entzündungshemmend und blutreinigend. Für Schmerzpatienten mit rheumatischen Beschwerden, die ihren Ekel überwinden können, sind Egel sicher ein probates Mittel, eine Linderung herbeizuführen.

Quelle: Forum Schmerz - Informationsangebot der Sektion Schmerz im Deutschen Grünen Kreuz e. V. (DGK).