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14.06.2008 – Bundesverband

Weitere Informationen vom Forum Physiotherapie am <font color=\"red\">Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit 2008</font>

Forum Physiotherapie am Freitag, dem 6.6.2008 Vorrausetzungen des Direktzugangs des Patienten zum Physiotherapeuten

Unter dem Vorsitz von Rüdiger von Esebeck (Vorsitzender des Landesverbandes Bayern im ZVK) führte Prof. Dr. med. Christoff Zalpour (Professor für Physiotherapie, FH Osnabrück) in das Thema mit seinem Vortrag: "First-Contact-Prcatice: welche Kompetenzen sollen Physiotherapeuten nachweisen" ein.

Zunächst definierte Prof. Zalpour noch einmal den Begriff "Professionalisierung" anhand der Merkmale Disziplinargewalt, Sozialprestige, Autonomie, Verwissenschaftlichung, Expertenschaft und Berufsethos. Seine These: "Eine Steigerung der Berufsautonomie ist Kennzeichen der Professionalisierung, die nachhaltig und effektiv nur durch die Akademisierung erreicht werden kann". Diese These untermauerte er dann in seinem weiteren Vortrag.

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Prof. Dr. med. Christoff Zalpour

Philip van der Wees ging in seinem Referat der Frage nach:  "Implementation of Clinical Guidelines: does it change professional practice or improve patient health?"

Nach grundsätzlichen Bemerkungen zum Thema Leitlinien fokussierte van der Wees sich auf die Fragestellung: „Wie effektiv ist die Implementierung von Leitlinien für die Physiotherapie“? Dazu stellte er einige Studien vor. Die magere Studienlage ist uneindeutig, was Aussagen zu Kostenreduktion im Gesundheitswesen betrifft oder die Verbesserung der Gesundheit der Patienten. Aber diese Erkenntnisse gleichen den Studienergebnissen zur Implementierung von Leitlinien in der Medizin allgemein.
Dennoch war das Fazit von Philip van der Wees eindeutig:

Leitlinien sind ein wichtiges Instrument für die Professionalisierung der Physiotherapie in Bezug auf die Weiterentwicklung des Berufes, die Positionierung der Physiotherapie im Gesundheitswesen und die Verantwortung im Direktzugang.

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Philip van der Wees

Im letzten Referat dieses Themenblocks ging Eckhardt Böhle (Generalsekretär des ZVK) der Frage nach: "Der Heilmittelkatalog – eine Hürde für die evidenzbasierte Praxis?" Unter anderem am Beispiel des akuten und chronischen Rückenschmerzes zeigte er auf, dass es auch in der physiotherapeutischen Versorgung von Patienten mit Rückenschmerzen Über-, Unter- und Fehlversorgung gibt. Laut GEK-Heilmitttelreport werden für diesen Indiaktionsbereich 2,7 Mio Euro entgegen externer Evidenz ausgestellt.

Antwort von Eckhardt Böhle auf die Eingangsfrage: Ja, der derzeitige Heilmittelkatalog ist eine Hürde für die Evidenzbasierte Praxis.

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Eckhardt Böhle

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Diskussion der Referate (v. l. n. r.: Rüdiger von Esebeck, Prof. Dr. med Zalpour, Philip van der Wees, Eckhardt Böhle)

Die freigegebenen Vorträge der Referenten finden Sie in unserem Downloadverzeichnis.

Ausführliche Informationen zum Forum Physiotherapie finden Sie unter:
www.forum-physiotherapie.de