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15.09.2006 – Bundesverband

Aktuelle Pressestimmen zu Kliniken und Krankenhäuser

Auszüge von Analysen und Berichten der Presse zur Situation in Kliniken und Krankenhäusern.
Junge Welt: Tiefe Gräben an Kliniken - Zweiter Streiktag an Berliner Charité: Sabotage von Chefärzten bereitet ver.di Probleme. Gewerkschaft kritisiert »Gruppenegoismus«. Das Tischtuch zwischen nicht-ärztlichem Personal und Medizinern in den Kliniken ist zerschnitten. Und das, so scheint es, gilt nicht nur für die Funktionäre von Marburger Bund und ver.di. Beim Streik der Pfleger und Arbeiter am Berliner Uniklinikum Charité wird deutlich, dass auch auf den Stationen und in den OP-Sälen ein tiefer Riss durch die Belegschaften geht, schreibt Daniel Behruzi.... »Für mich ist es total enttäuschend, wie die Ärzte sich in diesem Streik verhalten«, sagt Ulrike, OP-Pflegerin an der Charité. »Ich selbst habe beim Ärztestreik die Solidaritätslisten unterschrieben – und jetzt bekommen wir von denen überhaupt keine Unterstützung, ganz im Gegenteil«, kritisiert sie. Diese Entsolidarisierung spiele nur den Arbeitgebern in die Hände, sagt Jutta Schauer-Oldenburg, die seinerzeit einen erbitterten Kampf gegen die 2001 erfolgte Schließung des Krankenhauses Berlin-Moabit geführt hatte. Ver.di-Fachbereichsleiter Georg Güttner-Mayer schimpft, die Ärzte – insbesondere die Chefärzte – täten alles, um den Streik der Pfleger zu sabotieren. »Das ist der absolute Gruppenegoismus, Solidarität ist überhaupt nicht vorhanden«, so der Gewerkschaftsfunktionär. Beim Ausstand der Mediziner, zu dem der Marburger Bund vor wenigen Monaten aufgerufen hatte, war das noch anderes. »Wir dürfen nicht zulassen, daß es unter den Arbeitnehmern verschiedene Klassen gibt – alle haben das Recht auf einen Tarifvertrag«, erklärt ver.di-Geschäftsführer Tremper.... MVregio Landesdienst mv/sn Landesweiter Protest der Kliniken gegen die Gesundheitsreform \"Die Politik ignoriert schlichtweg die Wirklichkeit in den Krankenhäusern\", kritisierte der Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern (KGMV), Mecklenburg-Vorpommern.Wolfgang Gagzow, im Rahmen der Auftaktpressekonferenz zu den landesweiten Protesten der 35 Krankenhäuser im Land gegen die anstehende Gesundheitsreform. Zugleich warnte Gagzow vor Personalabbau und Wartelisten für die Patienten. Diese drohen aufgrund massiver finanzieller Belastungen der Häuser durch Gesundheitsreform, Tarifabschlüsse, Mehrwertsteuererhöhung und weitere politisch verursachte Mehrkosten. ... In der Summe stellen sich die Kosten wie folgt dar: Im Rahmen der Gesundheitsreform sollen die Krankenhäuser verpflichtet werden, die Gesetzliche Krankenversicherung mit einer Zwangsabgabe in Höhe von einem Prozent ihrer Budgets zu sanieren. Die bundesweit fälligen 500 Mio. Euro entsprechen auf Landesebene 10 Mio. Euro, die Krankenhäusern in Mecklenburg-Vorpommern entzogen würden. ... Insgesamt kämen auf die Krankenhäuser, egal welcher Trägerschaft, ab 2007 zusätzliche Kosten in Höhe von über 6,5 Prozent ihres Umsatzes zu, so Gagzow. Die gesetzlich festgelegte Beschneidung der Entwicklung der Klinikbudgets auf höchstens 0,63 Prozent für 2006 könne vor dem Hintergrund der bevorstehenden massiven Einschnitte nur als realitätsfremd bezeichnet werden.