Login Mitglieder
A- A A+ Startseite Patienten‌ & Interessierte Fachkreise
06.07.2016

Arbeitsgemeinschaften stellen sich vor – Teil 1: AG Vojta

Seit mehr als 50 Jahren gibt es Arbeitsgemeinschaften im Deutschen Verband für Physiotherapie – aktuell sind es 14. Die inhaltliche Arbeit der Arbeitsgemeinschaften findet in Treffen, auf Fortbildungen, auf eigenen Veranstaltungen und auch durch die Beteiligung an Fachkongressen in Deutschland und im Ausland statt. Im Mittelpunkt stehen dabei der Austausch mit Kollegen, die fachliche Weiterentwicklung und vor allem das Ziel, die Physiotherapie auch gegenüber Ärzten und anderen Berufsgruppen präsenter zu machen.

Wer tut was, wie und seit wann? Diese und weitere Fragen möchten wir mit Portraits über die einzelnen Arbeitsgemeinschaften und deren Aktivitäten beantworten. Wir zeigen, was gemacht wird, wo Engagement möglich ist und wie vielfältig das fachliche Spektrum ist. Heute beginnen wir mit einem Portrait über die Arbeitsgemeinschaft Vojta. Unsere Pressereferentin Ute Merz sprach dazu mit Frauke Mecher, der Leiterin der Arbeitsgemeinschaft Vojta.

AG Vojta: fachlich vernetzt und unter Gleichgesinnten

Die Arbeitsgemeinschaft Vojta im Deutschen Verband für Physiotherapie (AG Vojta) besteht seit Mai 1984. In 70 Arbeitskreisen beschäftigen sich deutschlandweit 1.500 bis 2.000 Kolleginnen und Kollegen mit der Reflexlokomotion nach Vojta. Einige der Mitglieder absolvieren gerade die Weiterbildung zum "Vojtatherapeuten", andere frischen ihr Wissen regelmäßig durch Fortbildungen und in Arbeitskreistreffen auf. Die Mitglieder der Arbeitskreise sind darüber hinaus Ansprechpartner für Eltern, betroffene Erwachsene, Ärzte und Krankenkassen.

Tradition hat das alle zwei Jahre stattfindende Herbstsymposium der Arbeitsgemeinschaft. Seit 1994 steht diese Veranstaltung meist unter einem Leitthema, zu dem namhafte Referenten über aktuelle Erkenntnisse berichten. 2016 findet das Symposium am 12. November in Braunschweig statt und es steht unter dem Motto "Bewegung bedingt Wachstum und Wachstum Bewegung". Das Programm und nähere Infos dazu gibt es in Kürze hier auf der Homepage.

Schwerpunkte: fachliche Weiterentwicklung und Öffentlichkeitsarbeit

Die AG Vojta pflegt gute Verbindungen zur Internationalen Vojtagesellschaft und steht damit auch auf internationaler Ebene im fachlichen Austausch mit Kollegen. In Deutschland unterstützt die Arbeitsgemeinschaft zum Beispiel interessierte Kollegen bei der Gründung eines neuen Arbeitskreises. Die Arbeitskreise unterstützen wiederum fachlich die Vojtagesellschaft beispielsweise bei der Umsetzung von Feldversuchen zur Praktikabilität der Lokomotionsstadien.

Die AG Vojta ist Gründungsmitglied in der ersten Fachkommission des Deutschen Verbandes für Physiotherapie. Die Fachkommission "Kinder- und Jugendmedizin" beleuchtet und diskutiert Themen aus der Pädiatrie aus verschiedenen Blickwinkeln. Ziel ist es, gemeinsame Ansätze zu entwickeln. Seit 2014 treffen sich Kolleginnen und Kollegen aus dem Fachbereich Pädiatrie. Darunter sind Vertreter der AGen Atemtherapie, Bobath, GGUP und Vojta. Darüber hinaus unterstützen externe Fachleute diese Fachkommission, deren Aufgabe die Mitarbeit an Versorgungsleitlinien und die Kontaktpflege zu ärztlichen sowie therapeutischen Fachgesellschaften ist. Außerdem ist eine systematische nationale und internationale Recherche für den Bereich der Kinder- und Jugendmedizin geplant.

Ein Blick hinter die Kulissen - im Gespräch mit Frauke Mecher

Liebe Frauke, Du leitest nun seit 1992 die AG Vojta in unserem Verband. Was war Dein persönliches Highlight in dieser Zeit?

Neben den vielen inspirierenden Gesprächen mit Kolleginnen und Kollegen war es sicherlich die Möglichkeit, Prof. Dr. Václav Vojta und weitere Entwickler dieser Therapiemethode wie beispielsweise Dorothea Wassermeyer oder Dorit von Aufschnaiter persönlich kennengelernt zu haben. Ich konnte mit allen genannten zusammenarbeiten und von ihrem Wissen profitieren. Das prägt meine Arbeitsweise noch heute.

Was zeichnet die AG Vojta aus Deiner Sicht aus?

Wir bieten unseren Mitgliedern Hospitationen und Supervisionen mit Patientenvorstellungen vor Ort an. Dies ist eingebettet in ein kontinuierliches Fortbildungsangebot. Wer sich für Vojta-Therapie und Reflexlokomotion interessiert und im Arbeitsalltag nicht einfach alleine vor sich hin arbeiten möchte, der ist bei uns in der AG genau richtig.

Was ist Dir als Leiterin persönlich am Wichtigsten?

Neben dem interdisziplinären Austausch und der Kommunikation mit Eltern und Ärzten, ist mir die Öffentlichkeitsarbeit sehr wichtig. Wir erstellen Informationsmaterialien, halten Vorträge und stehen als Experten für die Medien zur Verfügung. Damit unterstützen wir fachlich die Pressearbeit unseres Verbandes. Das machen wir aus Überzeugung, denn: Es ist wichtig, dass wir als Physiotherapeuten auch unser Spezialwissen in den verschiedenen Fachbereichen bekannt machen und aufzeigen, welches Potenzial in der Physiotherapie steckt.

Willst Du den in Eurem Bereich tätigen Kolleginnen und Kollegen etwas mit auf den Weg geben?

Ja, nutzen Sie die Möglichkeit und besuchen Sie nach der Weiterbildung einen Arbeitskreis. Der kontinuierliche Austausch vor Ort mit dem Schwerpunkt "Theorie und Praxis zur Vojta-Therapie" hilft gerade in der "Anfangszeit" weiter und hat sich auch bei den alten Hasen etabliert. Wir freuen uns auf Sie!

Liebe Frauke, vielen Dank für das Gespräch und den Einblick in Euer "AG-Leben". Ich wünsche der Arbeitsgemeinschaft Vojta im Deutschen Verband für Physiotherapie weiterhin viel Erfolg, viele interessierte Kollegen und freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit Euch.

Wenn Sie mehr über die Arbeitsgemeinschaft Vojta erfahren möchten, erreichen Sie Frauke Mecher am besten per E-Mail an ag-vojta(at)physio-deutschland.de oder Sie kommen am 12. November 2016 zum diesjährigen Herbstsymposium nach Braunschweig.