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17.11.2006 – Bundesverband

Bericht über Pädagogisch-therapeutische Arbeit mit Kindern in Südindien im Rahmen eines ASA-Projektes

Vor zwei Jahren arbeiteten zwei ASA-Teilnehmerinnen, eine Physio- und eine Ergotherapeutin, in der Physiotherapie der Einrichtung mit.
\"Ecomwel\" ist eine Nichtregierungsorganisation (NGO) in Tharamangalam im Bundesstaat Tamil Nadu in Südindien. Sie wurde 1986 ursprünglich für Polio- und Leprakranke gegründet, doch inzwischen hat \"Ecomwel\" das Aufgabengebiet ausgeweitet. Die Bevölkerung der Region ist meist in der Landwirtschaft, in der Web- und Textilproduktion beschäftigt. Häufig gibt es nur Gelegenheitsjobs, die Lebensbedingungen vieler BewohnerInnen sind ärmlich. Die Organisation hat eine Einrichtung für körperlich und geistig behinderte Kinder gegründet, die aus einer Schule, einem Internat und einem Arbeitstrainingszentrum besteht. Eine weitere Schule für Sonderpädagogik ist angegliedert. Der überwiegende Teil der Kinder, die von \"Ecomwel\" betreut werden, leidet an Zerebralparese mit spastischen Erscheinungsbildern und zum Teil kognitiven Einschränkungen. Weitere Krankheitsbilder sind Polio, Spina bifida, Autismus und Down Syndrom. Neurophysiologische und ganzheitliche Behandlungstechniken sind in Indien wenig verbreitet. Vor zwei Jahren arbeiteten zwei ASA-Teilnehmerinnen, eine Physio- und eine Ergotherapeutin, in der Physiotherapie der Einrichtung mit. Von der Idee ausgehend, dass Kinder sich während des Spielens selbst entwickeln, passten die TeilnehmerInnen die eher dürftige Spielsituation der Kinder und die Behandlungsmethoden an die Bedürfnisse der betreuten Kinder an. In Workshops wurden die Methoden an die MitarbeiterInnen weitergegeben und der Austausch mit einer angegliederten Schule für SonderschullehrerInnen angeregt. Die ASA-TeilnehmerInnen knüpfen hier an. Sie sollen die individuelle Förderung von geistig und körperlich behinderten Kindern weiter voranbringen. Die MitarbeiterInnen in Indien sind an einem Kontakt zu einem/r deutschen LogopädenIn interessiert, um Einblick in die pädagogischen Konzepte zur Förderung der Kindersprache zu bekommen. Weiterhin ist der Einsatz eines/r Physio- beziehungsweise ErgotherapeutenIn oder HeilpädagogenIn denkbar. Viele Therapiematerialien sind schon vorhanden, allerdings mangelt es an Fachwissen, um diese effektiv einzusetzen. Alexandra Haag, Linda Schreiner (ASA-Teilnehmerinnen 2005)