31.01.2006
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Bundesverband
Bisher einmalige Versorgungsinitiative jetzt im Südwesten gestartet
Integrierten Vollversorgung / Nicht auf einzelne Krankheitsbilder begrenzt / Der Gesundheitserfolg wird belohnt
Wenn in diesen Tagen Ärzte auf die Straße gehen, stehen Begriffe wie Einkommen, Budgets und Bürokratie im Mittelpunkt der Protestaussagen. Eine Lösung dieser Probleme haben Ärzte im Südwesten jetzt selbst gefunden: Sie gründen das Unternehmen \"Gesundes Kinzigtal GmbH\" (Ortenaukreis, Südbaden) und schließen mit der AOK Baden-Württemberg, bisher beispiellos in Deutschland, einen umfassenden Vertrag zur sogenannten \"Integrierten Vollversorgung\" in der Region ab.
Anders als in der bisherigen Vergütung wird durch diesen neuartigen Vertrag vor allem der erzielte Gesundheitserfolg belohnt. AOK Baden-Württemberg und Gesundes Kinzigtal GmbH haben ein Modell entwickelt, das den Gesundheitsgewinn für die Versicherten im Kinzigtal im Vergleich zur Gesamtbevölkerung Deutschlands misst und die beteiligten Ärzte danach honoriert. Der Vertrag hat eine Laufzeit von neun Jahren.
\"Die Gründung der GmbH zeigt, dass eine sinnvolle Arbeitsteiligkeit im medizinischen Versorgungsprozess der Schlüssel für effizientes Behandeln ist\", so der stellvertretende Vorstandschef der AOK Baden-Württemberg, Dr. Christopher Hermann. Hermann: \"Die GmbH fungiert als Serviceunternehmen für die beteiligten Ärzte und entlastet sie hierdurch wesentlich bei organisatorisch-administrativen Aufgaben wie zum Beispiel beim Aufbau einer Notfalldatenbank oder bei der Abstimmung und den Qualitäts- und Servicevereinbarungen mit Krankenhäusern, Rettungsdiensten und Arzneimittelherstellern.\" Das schaffe mehr Raum für die eigentliche Kernaufgabe der Leistungserbringer. Gerechnet wird mit 10 bis 20 Prozent an Einsparungen.
Die verbesserte Behandlungsqualität ist ein wesentlicher Grund der Ärzte für diesen beispiellosen Weg der Gesundheitsversorgung. \"Die Versicherten bekommen eine
Rundum-Versorgung auf der Basis eines therapeutischen Bündnisses zwischen den an der Behandlung beteiligten Therapeuten und Patienten\", so Dr. Werner Witzenrath, Hausarzt und Sprecher des Ärztlichen Beirats der Gesundes Kinzigtal GmbH. \"Arzt und Patient erarbeiten gemeinsam die Therapieziele. Anders als bei sonstigen Projekten ist bei uns die Integrierte Versorgung nicht auf einzelne Krankheitsbilder begrenzt. Der Patient wird ganzheitlich betrachtet und behandelt.\"
Laut Witzenrath beteiligen sich bisher rund 35 Ärzte aus dem Kinzigtal an dem Projekt. Dabei steht die Versorgungssicherheit im Vordergrund: \"Und die funktioniert nicht ohne Kooperation in einem therapeutischen Dialog zwischen Patient und Arzt sowie zwischen Arzt und Arzt und den anderen Berufen im Gesundheitswesen, so Witzenrath. Dies kann auch Helmut Hildebrandt, Apotheker und GmbH-Geschäftsführer \"Gesundes Kinzigtal\" bestätigen: \"Hier zeigen mir meine Erfahrungen, welche entscheidende Bedeutung eine richtige Koordination zwischen Ärzten, Krankenhaus, Apotheke und Krankengymnastik für die Genesung hat. /news aktuell
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