Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und Robert Koch-Institut stellen gemeinsame Veröffentlichung zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland vor
9. Dezember 2008
Die meisten der 14,2 Mio. Kinder und Jugendlichen zwischen 0 und 17 Jahren in Deutschland sind gesund. Bei Kindern aus Familien mit sehr niedrigem Einkommen, insbesondere wenn es mit niedriger Schulbildung einhergeht, und bei Kindern aus Familien mit doppeltem Migrationshintergrund gibt es eine deutliche Häufung an Gesundheitsproblemen.
Anders als in früheren Jahrzehnten liegen zur Prävention und Gesundheitsförderung inzwischen umfangreiche wissenschaftliche Erkenntnisse vor. Neben den repräsentativen epidemiologischen Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) zur Kinder- und Jugendgesundheit gibt es auch präventionsbezogene Wiederholungs-, Versorgungs- und Evaluationsstudien. Auf dieser Grundlage hat das RKI den Handlungsbedarf ermittelt. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat wissenschaftlich gesichertes Präventions- und Interventionswissen zusammengeführt und daraus Handlungsempfehlungen abgeleitet. Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit liegt mit der Veröffentlichung „Erkennen - Bewerten - Handeln - Zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland“ vor und wird auf der heute und morgen in Berlin statt findenden Tagung „Kinder in eine gesunde Zukunft“ des Bundesministeriums für Gesundheit und des Robert Koch-Instituts diskutiert.
„Prävention wirkt. Das wissen wir aufgrund einer Vielzahl wissenschaftlicher Untersuchungen“, erklärt Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. „So wissen wir beispielsweise, dass sozial benachteiligte Eltern über Kindertagesstätten und mit Unterstützung des Gesundheitsamtes und der Ärzteschaft zu regelmäßigen Früherkennungsuntersuchungen und Impfungen ihrer Kinder motiviert werden können. Ebenfalls wissen wir, dass mit gut aufbereiteten Aufklärungsmaterialien auch Menschen mit niedrigem Bildungsniveau erreicht werden können. Die aktuelle Studie der BZgA zum Rauchverhalten Jugendlicher zeigt, dass Prävention bevölkerungsweite Wirkung erzielen kann. So konnte die derzeitige Raucherquote bei Jugendlichen von 28 Prozent im Jahr 2001 auf 15 Prozent im Jahr 2008 gesenkt werden. Das Zusammenwirken präventiver und struktureller Angebote zeigt hier deutschlandweit seine Wirkung.“
Im Rahmen der Initiative der Bundesregierung zur Förderung der Kinder- und Jugendgesundheit muss das wissenschaftlich gesicherte Präventionswissen so umgesetzt werden, dass es alle Kinder erreicht, bei denen der Bedarf an Gesundheitsförderung besonders groß ist. „Mit der jetzt vorliegenden Veröffentlichung haben wir eine Grundlage für die Diskussion mit allen Akteuren in der Prävention und Gesundheitsförderung geschaffen, um gemeinsames Handeln in der Lebenswelt von Kindern zu unterstützen“, betont Prof. Dr. Elisabeth Pott.
Die Veröffentlichung „Erkennen - Bewerten - Handeln - Zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland“, herausgegeben von BZgA und RKI, steht zum Download unter www.kindergesundheit-info.de