12.02.2005
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Bundesverband
Erste integrierte Parkinsontherapie - Arzt kommt per Video ins Haus
Kooperationsvertrag der Ersatzkassen und ihren Verbände mit dem Universitätsklinikum Düsseldorf.
Versicherten der Ersatzkassen, die an Parkinson erkrankt sind, steht jetzt eine ambulante, videogestützte Therapie zur Verfügung. Sie gewährleistet eine exakt auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten abgestimmte Behandlung. Die Ersatzkassen und ihre Verbände haben in einem Kooperationsvertrag mit dem Universitätsklinikum Düsseldorf die Voraussetzungen dafür geschaffen. Ein bereits bestehendes Versorgungsmodell für Parkinsonpatienten wurde unter der medizinischen Leitung von Prof. Dr. Alfons Schnitzler, Neurologische Klinik, Universitätsklinikum Düsseldorf, zu einer anspruchsvollen integrierten Versorgung ausgebaut.
Das in Deutschland einzigartige Projekt zur sektorenübergreifenden Behandlung von Parkinsonpatienten wird viele vollstationäre Krankenhausaufenthalte ersetzen. Durch den Einsatz der Videodokumentation im häuslichen Umfeld kann der behandelnde Arzt Änderungen der Beweglichkeit über den Tagesablauf verfolgen und die Dosierung der Medikamente jederzeit anpassen. Sollten unvorhergesehene Situationen bei einem Patienten eintreten, ermöglicht die Videobeobachtung ein direktes Eingreifen des Arztes.
Eine einjährige Studie konnte die Erwartungen an eine verbesserte Diagnostik und Therapie mit diesem Versorgungsmodell belegen. Die neuartige integrierte, videobasierte Versorgung ist der bisherigen Behandlung deutlich überlegen: Die Lebensqualität der Patienten steigt, die Kosten der Behandlung hingegen sinken.
Dr. Werner Gerdelmann, Mitglied des Vorstandes der Ersatzkassenverbände VdAK / AEV, und Prof. Dr. Werner Scherbaum, stellvertretender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums, betonen die Notwendigkeit, die integrierte, sektorenübergreifende Versorgung generell zu verstärken. Dies diene sowohl dem Wohl der Patienten als auch dem wirtschaftlichen Einsatz von Ressourcen im Gesundheitssystem. Aufgrund der Vielzahl der betroffenen Patienten hat das Universitätsklinikum Düsseldorf ein großes Interesse daran, niedergelassene Ärzte mit dem Schwerpunkt Parkinsontherapie in das Versorgungsmodell einzubeziehen.
Quelle: Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf