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07.06.2005 – Bundesverband

Gesundheitsministerrat der EU: Mehr Gesundheit für Europa / Übergewicht tickende Zeitbombe

Das Modell \"Präventions- und Gesundheitstrainer des ZVK“ integriert Angebote gegen Übergewicht
Der Gesundheitsministerrat der Europäischen Union hat sich auf seiner Sitzung am 3. Juni 2005 zu einer besseren Zusammenarbeit im gemeinsamen Kampf gegen Übergewicht, Bewegungsmangel und Fehlernährung sowie gegen HIV/ Aids und für die Förderung gesicherter Erkenntnisse bei der Arzneimitteltherapie für Kinder ausgesprochen. Der Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung, Dr. Klaus Theo Schröder hob die Entschlossenheit der Kommission und Mitgliedstaaten hervor, gemeinsam gegen die großen Gesundheitsrisiken anzugehen. \"Deshalb begrüßen wir, dass die in Deutschland auf den Weg gebrachten Strategien gegen Übergewicht, Bewegungsmangel und Fehlernährung Eingang in die Politik der EU finden. Ernährung und Bewegung“, so der Staatssekretär. Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union haben sich am 3. Juni in ihren einstimmig verabschiedeten Schlussfolgerungen des Rates verpflichtet, Initiativen zur Förderung einer gesunden Ernährung und Bewegung zu entwickeln. Übergewicht ist in Europa ein gesundheitspolitisches Problem ersten Ranges. In Deutschland ist mittlerweile jedes fünfte Kind zu dick, jeder dritte Jugendliche übergewichtig. In deutschen Zentren, die diese Kinder betreuen, hat immerhin ein Kind von 100 bereits einen so genannten Altersdiabetes. Hinzu kommt ein Drittel der Betroffenen mit einem metabolischen Syndrom, der Vorstufe der Zuckerkrankheit, ein weiteres Drittel mit einer Fettleber und ähnlich viele mit Skeletterkrankungen. Gleichzeitig nehmen die körperlichen Aktivitäten der jungen Menschen dramatisch ab. Die Folge: Es wächst eine Generation mit gravierenden Gesundheitsproblemen heran - eine tickende Krankheitsbombe der Zukunft. Wissenschaftliche Studien belegen, dass Übergewicht ein sehr starker und unabhängiger Faktor für die Entstehung von Gefäßfunktionsstörungen und Arteriosklerose ist. In diesem Sinne betont Staatssekretär Dr. Klaus Theo Schröder die Entschlossenheit, in Deutschland mit der Verstärkung der Prävention eine breite Bewegung für eine ausgewogene Ernährung und ausreichende Bewegung auch dem Übergewicht entgegen zu wirken. \"Hierzu zählen insbesondere gesetzgeberische Initiativen wie das Präventionsgesetz, die Vernetzung aller maßgeblichen Akteure im Rahmen des Deutschen Forums Prävention und Gesundheitsförderung und die von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt am 29. Mai ins Leben gerufene Kampagne \"Bewegung und Gesundheit - Jeden Tag 3 000 Schritte extra“, so der Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung. Der Deutsche Verband für Physiotherapie - Zentralverband der Physiotherapeuten/Krankengymnasten (ZVK) e.V. hat im Rahmen der Prävention zum Thema Übergewicht ein umfangreiches Fortbildungsangebot für Physiotherapeuten entwickelt. \"Im Bereich der Primärprävention ist z.B. das Konzept \"Kindliche Entwicklung im ersten Lebensjahr“ sehr erfolgreich“, betont Günther Lehmann, AG-Leiter Prävention im ZVK. Hier erhalten Eltern Tipps, wie sie eine gesunde Entwicklung ihrer Kinder fördern können. Des Weiteren sind zu nennen \"AdiPositas - Bewegungsförderung bei Übergewicht“, Angebote, die in dem Modell \"Präventions- und Gesundheitstrainer des ZVK“ integriert sind.