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02.02.2006 – Bundesverband

Heilbäder- und Kurortverbände kritisieren Auslandsmarketing von Krankenkassen

Auslandsmarketing gefährdet deutsche Heilbäder und Kurorte
Der Deutsche Heilbäderverband e.V. (DHV) und der Verband der Kurbeherbergungsbetriebe Deutschlands e.V.(VdKB) weisen auf den Skandal hin, dass einige Krankenkassen mit aggressiven Marketingmaßnahmen für Kuren im europäischen Ausland werben. Sie werben mit ihrem Logo in Reisekatalogen für sich und einen Kurort bei der ausländischen Konkurrenz und zahlen bis zu 150 Euro für die Teilnahme von ausgesuchten Präventionskursen in speziellen Häusern wie „Aktiv für einen gesunden Rücken“ oder Nordic Walking. Ein billiger Marketing-Gag“, schimpft Franz Gnan, Präsident des Bayerischen und Vizepräsident des Deutschen Heilbäderverbandes, aus Bad Füssing. Damit werden Beiträge aus der Solidargemeinschaft ins Ausland transferiert, die die deutschen Heilbäder und Kurorte dringend brauchen, kritisiert der DHV-Präsident Prof. Dr. Manfred Steinbach. Anfang der 90er-Jahre wurden noch 800.000 Kurmaßnahmen bewilligt, 2004 waren es nur noch 147.000, 22,8 Prozent weniger als noch 2003. Der DHV geht davon aus, dass an die 30.000 Kuren nicht auf innerdeutsche Maßnahmen abgerechnet worden sind. Die Kur werde als Instrument im Wettbewerb der Kassen missbraucht, denn hierzulande gesetzlich vorgeschriebene hohe Qualitätsansprüche gelten für \"Schnäppchenkuren\" offensichtlich nicht. Denn wer kontrolliere die Qualitätskriterien in den EU-Nachbarländern?!