IGeL-Patient auf Kassenempfehlung
Eine Art Einkaufsgemeinschaft für Selbstzahlerleistungen bietet die Deutsche BKK ihren Patienten über die finanziell unabhängigen "Gesundheitswelt direkt" GmbH an. Niedergelassene Ärzte können sich gegen Gebühr als Partner registrieren, um ihre Leistungen in den Angebotskatalog aufnehmen zu lassen so der Chef der Deutschen BKK, Ralf Sjuts.
Die "Gesundheitswelt direkt" soll nach Angaben von Sjuts in erster Linie den Versicherten der Deutschen BKK Preisverhandlungen über Wahl- und Selbstzahlerleistungen ersparen. Um das zu erreichen, kooperiert die Gesellschaft mit festen Partnern.
Das Kerngeschäft der derzeit rund 70 Partner besteht in der Vermittlung von Gesundheits-Dienstleistungen und Produkten rund um Sport, Ernährung, Hygiene, Medizin und Wellness.
Unter anderem vermittelt die Gesellschaft umfassende Check-up-Untersuchungen. Auf dem Gebiet der ästhetisch-plastischen Chirurgie kooperiert sie zum Beispiel mit einem Spezialisten-Netzwerk, das sich über zehn deutsche Städte verteilt.
Dieses Netzwerk können sich niedergelassene Ärzte zum Vorbild nehmen, wenn sie selbst mit der Vermittlungsagentur zusammenarbeiten wollen. Für die Partnerschaft wird eine Aufnahmegebühr fällig. Werden Kunden vermittelt, zahlen die Partner Provision. So finanziert sich die Gesellschaft unabhängig von der Deutschen BKK.
Sjuts wirbt bei niedergelassenen Haus- und Fachärzten mit dem Argument eines größeren Kundenstamms - und damit eines größeren Potenzials an Leistungsnachfragern um Partner. Immerhin würden durch das neue Konstrukt alle 1,1 Millionen Mitglieder der Deutschen BKK angesprochen werden.
In spätestens drei Jahren könnten nach den Vorstellungen von Sjuts auch andere Krankenkassen mit der Gesellschaft kooperieren, sollte das neue Modell erfolgreich sein.
Rund 60 Prozent der angesprochenen Versicherten der Deutschen BKK haben sich laut Geschäftsführer Thomas Schlichter bereits bei der Agentur eingeschrieben.
Mehr Informationen im Internet: www.gesundheitswelt-direkt.de
Quelle: Ärzte-Zeitung