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Vom 12. bis 14. Dezember 2013 veranstaltet die Deutsche Gesellschaft für Neurorehabilitation (DGNR) in Berlin ihre Jahrestagung. Der Deutsche Verband für Physiotherapie (ZVK) ist als Kooperationspartner an der Programmgestaltung beteiligt. Daher sind viele Programmpunkte auch für Physiotherapeuten von großem Interesse. "Das wissenschaftliche Programm spiegelt das weite Spektrum der Neurorehabilitation als heute unverzichtbaren Teil der Patientenversorgung wider. Es erstreckt sich von der Intensivmedizin bis zur Versorgungsforschung, fragt nach den Möglichkeiten der Komplementärmedizin und wagt einen Blick in die Zukunft der Neurorehabilitation", erklärt der Tagungspräsident Prof. Dr. Stefan Hesse. Auch zahlreiche Physiotherapeuten referieren und berichten über ihre Erfahrungen aus der therapeutischen Praxis. "Die Vielfalt der Neurologischen Rehabilitation ist faszinierend und deshalb freue ich mich als Mitglied der Programmkommission der diesjährigen Tagung ganz besonders, dass wieder physiotherapeutische Kollegen unter den Referenten sind", betont der Generalsekretär des Deutschen Verbandes für Physiotherapie (ZVK), Eckhardt Böhle. Die Referenten aus dem Bereich der Physiotherapie untermauern den hohen Stellenwert, den die Physiotherapie im Bereich der Neurologischen Rehabilitation genießt. Am Freitag, dem 13. Dezember geht es beispielsweise im Workshop 5 um die "außerhäusliche Mobilität nach erworbener Hirnschädigung". Dieser Workshop wird gemeinsam von Physio- und Ergotherapeuten für diese und andere interessierte Berufsgruppen gestaltet.

Kongressprogramm: Workshop für Physiotherapeuten – Beschreibung

Der Wunsch, wieder gehen zu können, gehört zu den am häufigsten genannten Zielen in der Neurorehabilitation. Doch einige Schritte zu gehen, scheint nicht ausreichend zu sein. Ein Großteil der Betroffenen erlebt das Unvermögen, selbstständig außer Haus mobil zu sein, als extreme Behinderung, die sich einschränkend auf ihre Teilhabe am sozialen Leben auswirkt. Die Effekte ergo- und physiotherapeutischer Interventionen auf einzelne Kernkriterien der Gehfähigkeit wie beispielsweise die Gehgeschwindigkeit sind durch Studien gut belegt. Jedoch erleben die Betroffenen, dass außerhäusliche Mobilität mehr ist als die Summe der bislang in Studien beschriebenen Einzelkriterien wie zum Beispiel Gehgeschwindigkeit und Gangausdauer. In der rehabilitativen Therapie erzielte Verbesserungen der Gehfähigkeit übertragen sich eben nicht automatisch in real praktiziertes Gehen außer Haus. In diesem interprofessionellen Workshop wird zum Thema außerhäusliche Mobilität nach erworbener Hirnschädigung, wie einem Schädel-Hirn-Trauma oder Schlaganfall, der aktuelle Forschungsstand skizziert und Ergebnisse einer Befragung zur Teilhabe vorgestellt. Anschließend werden in Kleingruppen einzelne Aspekte vertieft wie beispielsweise Kernkriterien außerhäuslicher Mobilität, der Einfluss von Motivation, personenbezogene und Umweltfaktoren sowie relevante Zielparameter und Assessmentinstrumente. Außerdem wird darüber diskutiert, ob eine interprofessionell durchgeführte Intervention den komplexen Anforderungen der außerhäuslichen Mobilität eher gerecht wird, möglicherweise sogar effektiver ist und wie diese aussehen könnte. Für alle Physiotherapeuten, die sich innerhalb von drei Tagen in der neurologischen Rehabilitation auf den neuesten Stand bringen möchten, bietet diese Veranstaltung eine ausgezeichnete Plattform. Das ausführliche Programm und weitere Informationen zur Veranstaltung finden Interessierte im Internet unter www.dgnr-tagung.de.