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04.09.2005 – Bundesverband

Jahrestagung der DGN: Neurologen machen Schmerz sichtbar

78. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) 21. bis 24. September 2005, Rhein-Main-Hallen, Wiesbaden
Bildgebende Verfahren erlauben es, Schmerz sichtbar und objektiv messbar zu machen. Wissenschaftler verstehen dadurch besser, wo und wie Schmerz im Gehirn entsteht. Dies ermöglicht, neue therapeutische Konzepte gegen Schmerzen zu entwickeln. Sie sind eines der Themen des 78. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) in Wiesbaden unter Leitung von Professor Dr. med. Wolfgang Oertel, Direktor der Klinik für Neurologie, Philipps-Universität Marburg. \"Wir wissen heute zum Beispiel, dass Migräne nicht einfach so ohne erkennbare Ursache entsteht, sondern Regulationsmechanismen in verschiedenen Hirnstammkernen gestört sind\", erläutert Privatdozent Dr. med. Arne May vom Hamburger Institut für systemische Neurowissenschaften im Vorfeld des Kongresses. Während des Schmerzempfindens steigt die Aktivität bestimmter Nervenzellen im Gehirn. Der Blutfluss ist in dieser Hirnregion stärker. Bildgebende Verfahren, zum Beispiel die funktionelle Kernspintomographie oder die Positronen- Emissions-Tomographie, messen diese Veränderungen des Blutflusses und machen so den Schmerz sichtbar. \"Auf diese Weise konnten bereits mehrere Strukturen im Gehirn definiert werden, die regelmäßig aktiviert werden, wenn Schmerz auftritt\", so Dr. May. Die zukünftige Herausforderung bestehe darin herauszufinden, wie Schmerz chronisch wird und wie sich dies therapeutisch verhindern lasse. Unter Vorsitz von Arne May werden Experten auf einem Symposium im Rahmen der 78. Jahrestagung der Gesellschaft für Neurologie über neueste Erkenntnisse der Schmerzforschung und die Rolle der bildgebenden Verfahren diskutieren./idw TERMINHINWEIS: Symposium: Schmerz Rhein-Main-Hallen, Saal 7 Freitag, 23. September 2005, 8.30 bis 11.30 Uhr