Kopfschmerzzentrum öffnet für Patienten in Mitteldeutschland
Das erste Mitteldeutsche Kopfschmerzzentrum hat am Montag am Jenaer Universitätsklinikum eröffnet. Damit entstehe eine zentrale Anlaufstelle in der Region. in der Patienten mit allen Arten von chronischen Kopfschmerzen diagnostiziert und therapiert werden können, sagte der Leiter des Zentrums und Neurologe, Peter Storch, der Nachrichtenagentur ddp. Bisher mussten Betroffene große Entfernungen zu einem der drei anderen Kopfschmerzzentren in Essen, Berlin und München auf sich nehmen. Der Einzugsbereich dieser neuen Einrichtung umfasst vor allem Thüringen, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Hessen und Franken. Zwar verfügten die Jenaer Mediziner bereits über langjährige Erfahrungen in solchen Fällen.
Neu sei jetzt aber, dass Neurologen, Psychologen, Physiotherapeuten gemeinsam mit den niedergelassenen Schmerztherapeuten eine Behandlung «aus einem Guss» anbieten, erklärte Storch. Diese seien durch einen Vertrag zwischen Uni-Klinik und der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) verpflichtet, Konzepte und Qualitätsstandards in der Weiterbehandlung umzusetzen. Zudem könnten viele Doppeluntersuchungen bei verschiedenen Ärzten vermieden werden. Jetzt könne man verschiedene fachliche Ansätze untereinander abstimmen, betonte der 38-Jährige. Neben der ambulanten und stationären sei auch eine tagesklinische Behandlung geplant. Hierbei wird der Patient mit häufigen Schmerzen fünf Tage lang ärztlich über seine Krankheit geschult, er erlernt Entspannungsverfahren, Strategien zur Stressbewältigung und nimmt an Sporttherapien teil.
Die Behandlung findet begleitend zum Alltag des Patienten statt. Dafür sind Gruppen von maximal zehn Personen vorgesehen. In diesem Jahr werden zunächst KKH-Patienten behandelt. Danach steht die Behandlung auch anderen Kassenpatienten offen. In Deutschland leiden den Angaben zufolge acht Millionen Menschen unter Kopfschmerzen.
Quelle: First Focus