08.09.2015
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Bundesverband
Krankenhausstrukturgesetz: Forderungen von PHYSIO-DEUTSCHLAND an die Politik!
Etwas mehr als zwölf Prozent der Physiotherapeuten in Deutschland (17.512 waren es im Jahr 2013) arbeiten in Krankenhäusern und sind damit unmittelbar betroffen von möglichen Auswirkungen des Krankenhausstrukturgesetzes (KHSG), das zurzeit im Bundestag beraten wird.
Am 12. Juli 2015 hat das Kabinett den Gesetzentwurf verabschiedet. Der Deutsche Verband für Physiotherapie begrüßt ausdrücklich, dass der Gesetzgeber mit dem KHSG den längst überfälligen Reformbedarf im Krankenhaussektor in den gesetzgeberischen Fokus rückt. Am 7. September hat mit einer Anhörung im Gesundheitsausschuss das parlamentarische Beratungsverfahren zu diesem Gesetz im Deutschen Bundestag begonnen.
Wir haben den Gesetzentwurf und die Stellungnahmen relevanter Akteure im Krankenhaussektor analysiert. Daraus ergeben sich unsere Forderungen an die Politik. Wir fordern im Einzelnen:
• Rudolf Henke, 1. Vorsitzender des Marburger Bundes
• Prof. Dr. med. Frank Ulrich Montgomery, Präsident der Bundesärztekammer
• Thomas Reumann, Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft
• Detlef Schliffke, 1. Vorsitzender des Bundesverbandes der Patientenfürsprecher in Krankenhäusern
• Andreas Westerfellhaus, Präsident des Deutschen Pflegerates Aber auch dezentral in den Krankenhäusern selbst soll es am 23. September Aktionen geben, an denen sich auch Physiotherapeuten vor Ort beteiligen werden.
Weitere Informationen zum Aktionstag finden alle Interessierten auf der Homepage der Deutschen Krankenhausgesellschaft hier. Wir werden über den Verlauf des Aktionstages berichten.
- Qualitätsorientierung im Sinne des Patienten – Qualitätskriterien müssen die Patientenversorgung sicher und zukunftsfest machen. Qualitätskriterien dürfen aber nicht zu ökonomischen Regulierungsinstrumenten verkommen und für noch mehr bürokratischen Aufwand sorgen.
- Versorgungssicherung auch in ländlichen Gebieten – mögliche finanzielle Abschläge dürfen nicht zur regelhaften Schließung und damit zur Gefährdung der flächendeckenden Regelversorgung außerhalb von Ballungsgebieten führen.
- Berufsgruppenspezifische Ermittlung des Personalbedarfs im Rahmen der DRGs unter den Aspekten des demografischen Wandels und des medizinischen Fortschritts sowie die kontinuierliche Überprüfung und Anpassung der DRGs im Sinne einer evidenzbasierten physiotherapeutischen Versorgung der Patienten im stationären Bereich.
- Langfristige Sicherung des Personalbedarfs durch ausreichende Finanzierung – das geht nicht ohne Refinanzierung der Tariflohnsteigerungen.
- Zukunftsgerichtete Finanzgrundlage für Investitionen in die Krankenhausstruktur – Bundesländer und Bund müssen den Erhalt, Auf- und Umbau von stationären Einrichtungen im notwendigen Umfang finanzieren. Investitionen der Kliniken aus den laufenden Einnahmen der Patientenversorgung müssen ein Ende haben.
Aktionstag der Deutschen Krankenhausgesellschaft
Am 23. September 2015 wird es einen bundesweiten Aktionstag unter dem Motto "Krankenhaus-Reform – So nicht!" geben. Zur zentralen Veranstaltung vor dem Brandenburger Tor in Berlin erwartet die Deutsche Krankenhausgesellschaft mehr als 10.000 Teilnehmer erwartet. Unter anderen werden folgende Redner Stellung zum aktuellen Gesetzentwurf beziehen: • Sylvia Bühler, ver.di-Bundesvorstand• Rudolf Henke, 1. Vorsitzender des Marburger Bundes
• Prof. Dr. med. Frank Ulrich Montgomery, Präsident der Bundesärztekammer
• Thomas Reumann, Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft
• Detlef Schliffke, 1. Vorsitzender des Bundesverbandes der Patientenfürsprecher in Krankenhäusern
• Andreas Westerfellhaus, Präsident des Deutschen Pflegerates Aber auch dezentral in den Krankenhäusern selbst soll es am 23. September Aktionen geben, an denen sich auch Physiotherapeuten vor Ort beteiligen werden.
Weitere Informationen zum Aktionstag finden alle Interessierten auf der Homepage der Deutschen Krankenhausgesellschaft hier. Wir werden über den Verlauf des Aktionstages berichten.