Mitglied werden
16.10.2006 – Bundesverband

Kuren in Gefahr

Deutscher Heilbäderverband befürchtet drastische Einschränkungen als Folge der Gesundheitsreform.
Der Deutsche Heilbäderverband e.V. hat bei der anstehenden Gesundheitsreform große Bedenken, dass ambulante und stationäre Vorsorgemaßnahmen sowie stationäre Heilverfahren dem Wettbewerb zwischen den gesetzlichen Kassen um die Zusatzprämie zum Opfer fallen könnten. Indessen wird die gesundheitspolitische Bedeutung des Kurwesens für Deutschland von Politikern immer wieder bestätigt. Wenig überzeugend wirkt der Hinweis der Gesundheitsministerin, dass der Gesundheitsfonds eine umfassende Versorgung ermöglichen werde. Mit Einführung einer Zusatzprämie durch die Krankenkassen besteht die Gefahr, dass die sogenannten Kann-Leistungen, unter die auch diese Kuren fallen, aus wirtschaftlicher Sicht nicht mehr erbracht können, um die Konkurrenzfähigkeit zu erhalten. Wie berechtigt die Sorgen um die ambulanten und stationären Vorsorgemaßnahmen sind, zeigen die geplanten Änderungen im 4. Arbeitsentwurf eines Gesetzes zur Stärkung des Wettbewerbs in der GKV (GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz - GKV-WSG), nach denen eilig im Vorgriff auf das Präventionsgesetz Mütter/Väter-Kind-Kuren und Betriebliche Gesundheitsförderung durch die Erhebung zur Pflichtleistung gesichert werden sollen. Der Deutsche Heilbäderverband fordert, ebenso die ambulanten und stationären Vorsorgemaßnahmen in den Pflichtkatalog der Kassen aufzunehmen, wie er es in seinem 4-Punkte-Katalog dargelegt hat. Trotz der Gewinne bei ambulanter geriatrischen Rehabilitation bleiben bei der Gesundheitsreform bei ambulanten und stationären Maßnahmen (Kur und Heilverfahren) die älteren Bürger auf der Strecke. Immerhin geht es bei den ambulanten Vorsorgekuren im Schnitt um 60jährige Bürger, die dem Risiko eines unmittelbaren Krankheitsausbruches ausgesetzt sind. \"Ein faktisches Ende der ambulanten Kuren\", so Prof. Manfred Steinbach, Präsident des Deutschen Heilbäderverbandes, \"wäre nicht nur für die Anbieter und Kurorte fatal, sondern ein schwerer Einschnitt in die bewährte Therapieszene in unserem Lande zu Ungunsten der Patienten.\" 4-Punkte-Katalog unter www.deutscher-heilbaederverband.de