Die Teilnahme am ASA-Programm umfasst:
- Seminare über globale Zusammenhänge
- Projektpraktikum in einem Land Afrikas, Asiens, Lateinamerikas oder Südosteuropas
- eine Aktion oder Kampagne in Deutschland oder Europa.
Die Teilnehmenden durchlaufen das gesamte Programm in Teams. Sie beschäftigen sich mit weltweiten Zusammenhängen und Themen wie Fairer Handel, Klimawandel, Antirassismus oder Konfliktmanagement. Sie arbeiten in Projekten zu Umweltschutz, Webdesign, Handwerk, Gesundheit, Bildung, Jugendarbeit sowie in vielen anderen Bereichen.
Am ASA-Programm teilnehmen können junge Menschen zwischen 21 und 30 Jahren, die in Deutschland oder in der Deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien studieren oder eine Berufsbildung abgeschlossen haben. Außerdem müssen die Teilnehmenden über spezifische Fach- und Sprachkenntnisse verfügen. Interesse an globalen Zusammenhängen ist ebenfalls unabdingbar.
Die Voraussetzungen im Überblick:
- 21 bis 30 Jahre alt
- Studium an einer Universität oder Fachhochschule ODER
- Bachelor-Abschluss, der nicht länger als 1 1/2 Jahre zurückliegt ODER
- Abgeschlossene Berufsausbildung
- fachliches Know-How und Sprachkenntnisse entsprechend Ihrem gewählten Projektpraktikum mitbringen
- Interesse an globalen Zusammenhängen
- politisches und soziales Engagement
- Offenheit und Lernbereitschaft
- Spaß an neuem Wissen
- Teamarbeiter_in
Bewerbungen sind bis zum 10. Januar 2014 möglich.
Zum ASA-Programm: Seit über 50 Jahren fördert das ASA-Programm Menschen, die sich für weltweite Zusammenhänge interessieren, sich engagieren und etwas bewegen wollen. Gemeinsames Lernen und gesellschaftliche Verantwortung stehen hierbei im Fokus. Ziel ist es, im Norden zu einer stärkeren Sensibilisierung für globale und entwicklungspolitische Themen beizutragen. Das ASA-Programm ist ein Angebot der Engagement Global gGmbH - Service für Entwicklungsinitiativen.
Zwei Projekte sind für Physiotherapeuten besonders geeignet, sie dauern drei Monate, Englischkenntnisse erforderlich
Indien: Austausch zu Therapien und Konzepten von Menschen mit Behinderungen
Das unabhängige Ecomwel Orthopaedic Centre (EOC) befasst sich in seiner Arbeit seit 1986 mit dem Wohlergehen und der Reintegration von Menschen mit körperlichen und/oder geistigen Behinderungen. EOC bietet ihnen neben einer umfassenden medizinischen und pädagogischen Versorgung auch Angebote für eine berufliche oder wirtschaftliche Integration und persönliche Entwicklung. Die Organisation unterhält eine Schule in der indischen Stadt Tharamangalam im Bundesstaat Tamil Nadu und pflegt enge Verbindungen zu lokalen, meist ländlich geprägten Gemeinden. EOC betreibt zudem Lobbyarbeit und engagiert sich auf gesellschaftlicher Ebene für Inklusion. Neben Kooperationen mit dem indischen Staat arbeitet EOC auch mit internationalen Organisationen zusammen.
Die ASA-Teilnehmenden werden in die Arbeit in Schulprojekten von EOC eingebunden, bringen sich in verschiedene Lehrformen und therapeutische Aktivitäten ein und lernen die angewandten Therapietechniken und -konzepte kennen. Sie stehen dabei in unmittelbaren Austausch mit den Mitarbeitern_innen (Physiotherapeuten_innen, Pädagogen_innen) und Schüler_innen des Zentrums. Sie unterstützen das Schulpersonal unter anderem auch in den Spiel- und Freizeitaktivitäten der Kinder und Jugendlichen. Des Weiteren tauschen sie ihr Wissen, ihre Erfahrungen und ihr Know-how in Therapie- und Heilpädagogikkonzepten mit den Trainees des EOC aus.
Die ASA-Teilnehmenden verfügen über gute Kommunikationsfähigkeiten und bringen Erfahrungen im Umgang mit Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen mit. Sie sollten auf ein Leben im ländlichen Raum vorbereitet sein. Erfahrungen und Kenntnisse zu Therapie- und Fördertechniken für Menschen mit Behinderung sind Voraussetzung für eine Teilnahme. Die Unterbringung erfolgt gemeinsam mit den Auszubildenden des EOC. Das Projektpraktikum ist für Teilnehmende mit Berufsausbildung besonders geeignet.
Die Ausreise findet zwischen Oktober und Dezember 2014 statt.www.asa-programm.de/nc/teilnahme/projektdetail/projekt/austausch_zu_therapien_und_konzepten_von_menschen_mit_behinderungen.html
Bangladesh: Fallstudien und Best-Practice-Beispiele aus der Rehabilitationsarbeit
Die Werner-Wicker-Klinik wurde 1978 als privat geführtes Orthopädisches Schwerpunktklinikum für Erkrankungen rund um die Wirbelsäule in Bad Wildungen gegründet. Die Klinik beschäftigt mittlerweile mehr als 500 Mitarbeiter_innen. Im Jahr behandelt sie stationär circa 4100 Patient_innen aus Deutschland und dem internationalen Ausland. Die Klinik ist in der Lage, in vollem Umfang die Akut- und Sofortversorgung von frisch verletzten Querschnittgelähmten zu übernehmen. Die Werner-Wicker-Klinik kooperiert mit anderen Kliniken in Deutschland, Europa und im außereuropäischen Ausland. Sie gilt als Wissenszentrum und will den Wissensaustausch stärken, in Zukunft unter anderem durch eine Kooperation mit dem Centre for Rehabilitation oft he Paralysed (CRP).Das CRP mit Sitz in Dhaka wurde 1979 gegründet und hat rund 200 Mitarbeiter_innen, unter ihnen auch ehemalige Patient_innen. Das Rehabilitationszentrum für Menschen mit Behinderung ist in Bangladesch das wichtigste Zentrum seiner Art. Es hat das Ziel, die Inklusion von Menschen mit Behinderungen in die Gesellschaft zu gewährleisten und sich damit zu einer weltweit angesehenen Organisation entwickelt. Die Behinderungen der CRP-Patient_innen sind oft auf schlechte Arbeitsverhältnisse zurückzuführen.
Das CRP kooperiert mit rund 20 internationalen Organisationen. Dazu gehören das Internationale Rote Kreuz, das Deutsche Rote Kreuz und die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) mit dem Vorhaben Förderung von Sozial- und Umweltstandards in der Industrie (PSES).Während der Projektphase in Deutschland tauschen sich die ASA-Teilnehmenden in den Bereichen Behandlungskonzepte und Hilfsmittelversorgung, sowie Rehabilitation und Reintegration von verunglückten Personen in den Arbeitsmarkt aus. Nach der ersten gemeinsamen Arbeitsphase werden positive Fallstudien in Deutschland gemeinsam dokumentiert und daraus Empfehlungen zur Verbesserung der Behandlungskonzepte und Hilfsmittelversorgung in beiden Kliniken gezogen. Sie produzieren abschließend ein kurzes Video, das Fallstudien und Best Practices dokumentiert und ihreErgebnisse aufgreift. Die Erkenntnisse werden in einer offenen Veranstaltung in der Werner-Wicker-Klinik vorgestellt und diskutiert. Abschließend wird die Projektphase in Dhaka geplant.
Die Ergebnisse aus der Projektphase an der Werner-Wicker-Klinik und die dort entwickelten Empfehlungen werden am CRP Fachpersonal und Studierenden vorgestellt und zur Diskussion gestellt. Basierend darauf wird eine Testphase innovativer Behandlungskonzepte, Reintegration in den Arbeitsmarkt und Dokumentation einzelner Fälle durchgeführt. Um sie auch nach dem Projektpraktikum weiterzuführen, werden die Ergebnisse der Projektphase abschließend im CRP vorgestellt und analysiert. Auf diese Weise sollen Empfehlungen für die verstärkte künftige Zusammenarbeit von CRP, der Werner-Wicker-Klinik und dem GIZ-Vorhaben PSES formuliert und erste Schritte in diese Richtung getan werden. Auch diese Projektphase wird von einer öffentlichen Abschlussveranstaltung abgerundet.
Die ASA-Teilnehmenden bringen für eine erfolgreiche Umsetzung beider Projektphasen fachliche Kenntnisse der Physiotherapie, Ergotherapie oder Orthopädie mit. Sie sind offen, verfügen über interkulturelle Sensibilität und arbeiten gerne im Team. Vorkenntnisse in der Videobearbeitung sind von Vorteil, aber nicht Voraussetzung. Gute Englischkenntnisse sind für die erfolgreiche Zusammenarbeit erforderlich.
Weitere Voraussetzung für eine Teilnahme ist die Bereitschaft, sich aktiv an beiden Projektphasen zu beteiligen. Dazu zählen Vorbereitung und Durchführung der Nordphase gemeinsam mit den Teilnehmenden aus Bangladesch, sowie die Bereitschaft der Nord-Teilnehmenden die Süd-Teilnehmenden mehrere Tage in deren Familien für den besseren kulturellen Austausch aufzunehmen. Bewerber_innen, die nicht in Bad Wildungen und Umgebung leben, müssen für den Projektzeitraum in Deutschland einen Umzug nach Bad Wildungen einplanen.
Der Zeitaufwand für die Nordphase entspricht dem eines Vollzeitpraktikums.
Die Nordphase des Projekts findet von April bis Juni, die Südphase – in Absprache mit der Süd-Partnerorganisation – zwischen Juli und Dezember 2014 statt.www.asa-programm.de/nc/teilnahme/projektdetail/projekt/fallstudien_und_best_practice_beispiele_aus_der_rehabilitationsarbeit.html
Alle Projekte für 2014, weitere Informationen zum ASA-Programm und dem Online-Bewerbungsverfahren finden Sie unter:
www.asa-programm.de.