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10.06.2008 – Bundesverband

Marburger Bund fordert für Ärzte katholischer Kliniken 10 Prozent mehr Gehalt

Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband

Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB) verlangt für die Ärztinnen und Ärzte in den katholischen Kliniken mindestens zehn Prozent mehr Gehalt. Mit diesem Beschluss hat der Bundesvorstand des Marburger Bundes am Wochenende die Entschließungen der Marburger-Bund-Hauptversammlung vom 17. Mai 2008 konkretisiert. Der Marburger Bund forderte die katholischen Krankenhausarbeitgeber erneut zu arztspezifischen Tarifverhandlungen auf. „Überall in Deutschland gelten arztspezifische Tarifregelungen, nur die Kirchen blocken diese Entwicklung ab. Wenn das die Leistungsträger weiter so benachteiligt, dann schaden die kirchlichen Kliniken sich selbst und allen ihren Mitarbeitern“, erklärte der 1. Vorsitzende des Marburger Bundes, Rudolf Henke.

Er appellierte vor dem Hintergrund der laufenden Verhandlungen der Arbeitsrechtlichen Kommission der Caritas an die katholischen Arbeitgeber, arztspezifische Gespräche mit dem Marburger Bund aufzunehmen, um die Arbeitsverhältnisse in kirchlichen Kliniken an die Erhöhungen der bereits abgeschlossenen Tarifverträge der Ärztegewerkschaft im öffentlichen Dienst und mit den privaten Klinikketten anzupassen. Der Marburger Bund sei bereit, nicht nur über die Ärzteeinkommen, sondern auch über Aspekte der flexiblen Arbeitszeitgestaltung, die Anerkennung von Vorbeschäftigungszeiten außerhalb konfessioneller Kliniken und familienfreundliche Arbeitsbedingungen zu sprechen.

Henke: „Wir sind in großer Sorge, dass die Arbeitsbedingungen für Ärzte in konfessionellen Häusern deutlich hinter denen zurückbleiben, die in vielen anderen Kliniken gelten.“ Das könne nicht im Sinne der Kirchen sein, zu deren höchsten Werten die Gerechtigkeit zähle. Es sei ungerecht, Mitarbeiter schlechter zu behandeln, weil sie sich für einen Dienst in der Kirche statt bei einer Kommune oder einem privaten Träger entschieden hätten. Zudem gerieten die konfessionellen Kliniken im hart umkämpften Krankenhausmarkt mit ihren unattraktiven Arbeitsbedingungen für Ärzte zunehmend ins Hintertreffen. „Wir suchen die Partnerschaft mit den Kirchen, deshalb bieten wir erneut Verhandlungen an für arztspezifische Regelungen im konfessionellen Krankenhaus“, so Henke.

(Verbandspresse, 09.06.2008 12:27)

Quelle/Kontaktadresse:
Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband