14.07.2006
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Bundesverband
Neuer Vertrag für Patienten mit Rückenschmerz
Teilnehmende Physiotherapeuten müssen Spezialausbildung und spezielles Kommunikationstraining absolviert haben.
Mit einem neuen Vertrag zur integrierten Versorgung will die DAK in Nordrhein-Westfalen die Versorgung von Patienten mit chronischen Rückenschmerzen verbessern. Vertragspartner sind das physiotherapeutische Praxisnetzwerk Novotergum und niedergelassene Orthopäden. Das Projekt ist zunächst in Bochum angelaufen.
Das Therapiekonzept setzt auf die Zusammenarbeit von speziell qualifizierten Physiotherapeuten, behandelnden Orthopäden und Kliniken. Teilnehmen können Patienten, bei denen der Facharzt die Rückenschmerzen als chronisch einstuft. Sie erhalten in einem Jahr 39 Behandlungseinheiten mit mindestens 60 Minuten in einem Novotergum-Zentrum. Normalerweise erhalten gesetzlich versicherte Patienten maximal 18 Behandlungseinheiten.
Eingesetzt werden nach Angaben der Vertragspartner nur Physiotherapeuten mit einjähriger Zusatzausbildung für chronische Rückenschmerzen und einer speziellen Qualifikation für die Kommunikation mit dieser Patientengruppe. Das individuelle Patientengespräch ist außer der computer-gestützten Messung der Muskel-Schwachstellen und der Arbeit mit einer eigenen Schmerzpatienten-Datenbank ein wesentlicher Bestandteil des Konzepts.
\"Ganz wichtig ist für uns, dass jeder Teilnehmer einen festen Lotsen erhält, der ihn durch die komplette Therapie leitet, über alle Ebenen hinweg\", sagte DAK-Landesgeschäftsführer Hans-Werner Veen. Ziel des Vertrags sei es, die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Veen verwies darauf, dass in NRW überdurchschnittlich viele Patienten arbeitsunfähig aufgrund von Rückenerkrankungen sind.
\"Wir erhoffen uns langfristig eine Verringerung der Fehlzeiten durch neue Versorgungskonzepte.\" Zur Zeit gibt es in NRW 21 Novotergum-Zentren, davon vier in Bochum. Dort beteiligen sich an dem neu angelaufenen Vertrag bislang 17 Orthopäden.
Quelle: Ärzte-Zeitung vom 13.07.2006